Auf der Suche nach dem dunklen Himmel
-Vortrag von Dr. Hänel im Museum Schölerberg

Orion geht über dem Nufenenpass auf

Der Planetariumsleiter Dr. Andreas Hänel berichtet in einem Vortrag am Donnerstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Museum am Schölerberg über seine Reisen zu den dunkelsten Orten der Welt und warum es sich lohnt sie zu schützen.

Er ist längst nicht mehr allen vergönnt. Der Anblick eines dunklen, sternenübersäten Himmels. Die meisten Mitteleuropäer können die Milchstraße nicht mehr sehen. Grund dafür ist die sogenannte Lichtverschmutzung, hervorgerufen durch künstliches Licht, das in die Atmosphäre strahlt und den Blick auf die Sterne trübt.

Astronomen wie Dr. Andreas Hänel zieht es daher in die entlegensten Orte der Welt, wo der Sternhimmel noch weitestgehend ungehindert beobachtet werden kann.

Leiter des Planetariums des Museums am Schölerberg Dr. Andreas Hänel engagiert sich seit 25 Jahren für den Schutz eines dunklen Nachthimmels.

In einem Vortrag im Museum am Schölerberg bringt Dr. Hänel Licht ins Dunkel

Warum ist ein dunkler Nachthimmel überhaupt wichtig und wie können wir ihn schützen? Hänel berichtet in beeindruckenden Aufnahmen von seinen jüngsten Reisen unter anderem in das Atlasgebirge nach Marokko und in Nationalparks im Südwesten der USA. Er führt das Publikum aber auch zu den dunkelsten Beobachtungsplätzen in Europa und Deutschland.

Milchstraße über dem Nufenenpass in der Schweiz

Zum Thema Lichtverschmutzung fand Hänel schon vor 25 Jahren durch seine Arbeit im Osnabrücker Planetarium. „So einen tollen Sternenhimmel wie im Planetarium hätten sie das letzte Mal im Urlaub gesehen“, staunten viele Besucher. Seitdem kämpft Hänel gegen einen Überfluss an künstlichen Licht durch beispielweise unsachgemäße Straßen- und Werbebeleuchtung. Denn der Blick in das funkelnde Firmament ist nicht nur schön – der Verlust eines dunklen Himmels ist ein ernstzunehmendes Umweltproblem. Kunstlicht kann die Orientierung von Vögeln, Fledermäusen und Insekten stören.

Lichtquellen tragen zum Insektensterben bei

Lichtquellen mit hohen Blauanteilen wie LEDs ziehen besonders Insekten an und tragen zum Insektensterben bei. Auch der Mensch leidet unter einer hellen Nacht. Hormonschwankungen und damit einhergehende Schlafstörungen oder Herz- Kreislauferkrankungen können die Folge sein.

„International Dark Sky Reserve“

Dr. Hänel hat zusammen mit Forscherkollegen die Initiative gegen Lichtverschmutzung „Dark Sky“ gegründet. Er berät Politik und Gemeinden hinsichtlich der Reduzierung von Lichtimmission. Mit seiner Unterstützung konnten bereits drei sogenannte „Sternenparks“ in der Rhön, im Westhavelland und im Nationalpark Eifel entstehen.

Sternbeobachtungen im Westhavelland – Der Naturpark Westhavelland ist einer der wenigen Orte in Deutschland, wo es nachts noch richtig dunkel wird. Seit 2014 ist das Gebiet dank der Unterstützung von Dr. Andreas Hänel als „International Dark Sky Reserve“ anerkannt.

Dieser Titel wird an Orte verliehen, an denen es nachts noch besonders dunkel wird. Die Gemeinden verpflichten sich außer- dem zu umweltgerechten Beleuchtungskonzepten. Andreas Hänel berät zum Beispiel bei der Entwicklung von Lichtsatzungen wie für die Stadt Fulda, die erste deutsche Sternenstadt werden will. Ein Acht-Jahres-Plan soll die öffentli- che und werbliche Beleuchtung auf ein sinnvolles Maß reduzieren. „Das mode- re Leben mag ohne künstliches Licht nicht mehr vorstellbar sein, doch wir müssen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihm gelangen“, plädiert Hänel.

  • Donnerstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Museum am Schölerberg
  • Planetariumsleiter Dr. Andreas Hänel
  • Der Eintritt ist frei

Weitere Informationen zum Planetarium Osnabrück unter:

www.museum-am-schoelerberg.de

Bildquellen

  • Orion geht über dem Nufenenpass auf: Andreas Hänel
  • Planetariumsleiter Dr. Andreas Hänel: Detlef Heese
  • Milchstraße über dem Nufenenpass in der Schweiz: Andreas Hänel
  • Sternbeobachtungen im Westhavelland: Dark Sky der Vereinigung der Sternfreunde e. V.