Pinguin Nachwuchs im Osnabrücker Zoo wird flügge

Anfang April , da war der Pinguin 5 Wochen alt.

Am 26. Februar war es soweit: Nachdem der Nachwuchs einen Tag lang die Schale bearbeitete, hatte es der kleine Humboldt-Pinguin schließlich aus seinem Ei geschafft.

Ob ein Jimmy oder eine Juna ist noch nicht bekannt. Das Geschlecht bei vielen Vögeln kann nur über eine Feder-DNA-Probe bestimmt werden.

Pinguinschule mit Pinguin Sommersprosse 

Für den kleinen Pinguin stand nun bereits der Umzug und das Kennenlernen mit Pinguindame Sommersprosse an und dabei machte sich der kleine Pinguin schon sehr gut, sodass die beiden erstmals vor zehn Tagen direkten Kontakt (ohne Scheibe) hatten.

Von der älteren Pinguindame Sommersprosse konnte sich der Kleine vorher durch eine Plexiglasscheibe das Verhalten abschauen und Kontakt aufnehmen. Ohne die Scheibe im direkten Kontakt hoffen die Tierpfleger, das „Sommersprosse ihm hoffentlich wie eine Erzieherin alles beibringt“, so Kurator Andreas Wulftange. Schließlich geht es dann auf die Pinguinanlage zu den insgesamt 17 Pinguinen.

So sehen seine ausgewachsenen Artgenossen aus

Wissenswertes zu den Humboldt-Pinguinen (Spheniscus humboldti

Der Humboldt-Pinguin gehört zu der Art der Brillenpinguine und lebt ursprünglich an der Pazifikküste Südamerikas in Peru und Nordchile. Sie haben eine Körpergröße von circa 65 Zentimetern und rund vier Kilo Körpergewicht. Nach einer Brutdauer von bis zu 42 Tagen schlüpfen in der Regel ein bis zwei Jungtiere. Es ist die einzige Pinguinart, die zweimal im Jahr brüten kann. Das Hauptbrutgebiet waren in früherer Zeit die Guanoinseln vor der chilenischen und peruanischen Küste. In den Guano (der Kot der Seevögel) gruben sich die Pinguine ihre Bruthöhlen. Der Guano wurde schon zu den Zeiten der Inkas als Dünger genutzt. Bedingt durch industriellen Abbau haben die Humboldt-Pinguine ihre natürlichen Bruthöhlen verloren und ziehen jetzt in Felsgrotten und Höhlen ihre Nachkommen auf, was für sie aber sehr schwierig ist. Der Guano-Abbau, Überfischung, aber auch Klimaphänomene wie El-Nino führten zur starken Dezimierung des Bestandes. Die Art gilt als „gefährdet“ (IUCN – Rote Liste). 

Pinguine sind die am besten an das Leben im Meer angepassten Vögel. Ihre Flügel sind als Ruder ausgebildet, mit denen sie gleichsam durchs Wasser „fliegen“ können. Sie können bis zu einer Tiefe von 100 Metern abtauchen. In Anpassung an das kalte Meerwasser haben sie ein besonders gutes und isolierendes, Wasser abstoßendes Federkleid mit zusätzlichem Luftpolster. Einen besonderen Schutz bildet die sehr starke Speckschicht. 

Pinguine sind sozial lebend und gehen eine Einehe ein, die über viele Jahre anhalten kann. Sie gehen häufig gemeinsam auf Fischfang. Dabei umzingeln sie die Fischschwärme und greifen sie von allen Seiten an. 

Bildquellen

  • Klein Pingu: Bianka Specker
  • Groß Pingu: Bianka Specker