Freier Eintritt in die Museen in Osnabrück und dem Osnabrücker Land
Am Sonntag, 19. Mai ist internationaler Museumstag. Die Museen in Osnabrück und im Osnabrücker Land bieten ein vielfältiges Programm rund um das Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ an. Für Besucher heißt das an diesem Tag: Jede Menge Wissen, Kunst und Spaß bei freiem Eintritt.
Der internationale Museumstag findet in diesem Jahr bereits zum 42. Mal statt. Das Motto soll auf die thematische Vielfalt der Museen in Deutschland und der ganzen Welt aufmerksam machen. Auf www.museumstag.de können sich Interessierte vorab über alle Angebote und Aktionen der Museen informieren.
Wilder Westen
Im Museumsquartier Osnabrück steht der internationale Museumstag ganz im Zeichen der Ausstellung „Blutsbrüder – Der Mythos Karl May in Dioramen“. Dabei wird das Museumsquartier tatkräftig durch Aktionen der „Old Melle Trading Company“ unterstützt. Etwa 35 Darsteller bieten ein vielfältiges Programm für alle Cowboy- und Indianer-Fans und die, die es noch werden wollen. Eine Modenschau, Axtwerfen, Adlertänze und Rounddance, eine Trapperlodge und die Möglichkeit, sich ein Tatoo anbringen zu lassen, werden große und kleine Besucher gleichermaßen für den „Wilden Westen“ begeistern.
Von Sonne und Sternen bis zu den Leichen im Keller
Im Museum am Schölerberg wird um 11 Uhr die Sonderausstellung „Die geheime Welt der Pilze“ mit einem Vortrag des Pilzberaters Dietmar Krüger eröffnet. Um 13 Uhr ist ein Blick hinter die Kulissen des Planetariums, seiner Geschichte und Technik, möglich. Von 14 bis 17 Uhr wird eine Schaupräparation und um 14 Uhr eine Führung durch die Pilzausstellung angeboten. Um 15 Uhr wird bei einer Führung durch den Museumsgarten gefragt: „Was bedeuten Pilze für das Pflanzenwachstum?“. Um 15 Uhr wird im Planetarium „Polaris und das Rätsel der Polarnacht“, um 16 Uhr „Abenteuer Planeten“ und um 17 Uhr „Die Sonne – Unser lebendiger Stern“ vorgeführt. Der Eintritt für die Vorführungen im Planetarium ist an diesem Tag reduziert: Erwachsene zahlen 3,50 Euro, Kinder 2,50 Euro. Um 16 Uhr steht die Magazinführung unter dem Titel „Leichen im Keller“.
Wie waren die 60er Jahre?
Das Museum Industriekultur Osnabrück präsentiert die Sonderausstellung ‚Für wen tun wir das denn alles?‘ – Leben und Arbeiten in den 60er Jahren“. An dieser Ausstellung orientieren sich auch die Aktivitäten am Internationalen Museumstag. So gibt es das Angebot „Wir spielen mit den Kindern Spiele der 60er Jahre“, die – so war es seinerzeit – natürlich „draußen“ stattfinden.
„Wir lesen ‚Schundliteratur‘“ heißt ein weiterer Programmpunkt des Museums Industriekultur: In den 1960er Jahren gab es noch zahlreiche kommerzielle Leihbüchereien, die von einem großen Teil der Bevölkerung genutzt wurden. Aus den dort angebotenen Arzt-, Heimat- und Liebesromanen lesen prominente Osnabrückerinnen und Osnabrücker vor. Außerdem besteht für die Besucherinnen und Besucher des Museums die Möglichkeit, sich Führungen durch die Museumsdepots anschließen.
Das Mittelalter im Diözesanmuseum
Das Diözesanmuseum Osnabrück bietet von 11 bis 17 Uhr unter dem Titel „Glanz auf Pergament“ eine mittelalterliche Buchmaler-Vorführung mit dem Kalligraphen Frank Niemann an. Von 11 bis 12 Uhr gibt es eine öffentliche Führung durch das Diözesanmuseum und ab 12 bis 13 Uhr führt Clarissa Rothacker vom Quaternio Verlag Luzern exklusiv durch die Ausstellung „Gebundene Pracht“ und gibt Einblicke in die Faksimilierung mittelalterlicher Handschriften. Unter dem Titel „Hieb- und stichfest“ geht es um 14 bis 15 Uhr mit Ritter Alexander durchs Museum. Dies ist eine Führung zum Mitmachen für die ganze Familie.
Von 15 bis 15.30 Uhr heißt es: „Achtung, Tintenklecks!“. Es wird ein Schreib-Workshop mit Feder und Tinte für Kids mit Frank Niemann angeboten. „Orte des Glaubens“: Von 15.30 bis 16.30 Uhr geht es bei der Themenführung durch das Diözesanmuseum um Klöster im Bistum Osnabrück seit dem Mittelalter.
European Media Art Festival in der Kunsthalle
In der Kunsthalle Osnabrück widmet sich das European Media Art Festival unter dem Titel „Wild Grammar“ der Frage nach der transformativen Kraft der Sprache. Gerade künstlerische Sprachen haben immer wieder gegen die Vereinfachung und Verfestigung unseres Bildes von Wirklichkeit angearbeitet: Sie haben bewusst (Un-)Sinn produziert, Widersprüche kultiviert, Hierarchien auf den Kopf gestellt und neue Codes erfunden, die uns die Welt auf andere Weise sehen und erfahren lassen. Gleichzeitig zeigt ein Blick in Geschichte und Gegenwart, wie Sprachen – auch künstlerische Sprachen – immer wieder für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück präsentiert dazu Arbeiten unter anderem von Erik Bünger, Ginta Vasermane sowie Ale Bachlechner und Felix Zilles-Perels. Zum Internationalen Museumstag lädt Jo Caimo (Belgien) Interessierte zu einer gemeinsamen Performance um 14.30 Uhr ein. Per Knopf im Ohr werden ihnen Gesangsstücke und Lautmalereien vorgespielt, die im Chor gesungen und vorgetragen werden. Am Ende erhalten alle eine CD des gemeinsamen Auftritts. Zusätzlich bietet Kurator Hermann Nöring um 16 Uhr eine kostenlose Führung durch die Ausstellung an.
Sonderausstellung „Calmeyer“ im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum werden um 14 und 16 Uhr Führungen durch die Dauerausstellung zu Leben und Werk von Erich Maria Remarque angeboten. Darüber hinaus wird die Sonderausstellung „Ein Rechtsanwalt im Unrechtsstaat – Calmeyers verwaltungsrechtlicher Rettungswiderstand 1941–1945“ gezeigt. Um 15 Uhr führt Ausstellungskurator Dr. Joachim Castan durch die Ausstellung.
Angebote der Museen im Landkreis
Auch die Museen im Landkreis bieten zum internationalen Museumstag ein vielfältiges Angebot. Das 2018 wiedereröffnete Museum im Kloster in Bersenbrück gewährt von 9 bis 17 Uhr nicht nur freien Eintritt sondern auch Kaffee und Kuchen. Neben der neuen Dauerausstellung kann ebenfalls die gerade erst eröffnete Sonderausstellung „Vorsicht Urne. Brandgräberfelder im Altkreis Bersenbrück“ entdeckt werden. Für die kleinen Besucherinnen und Besucher gibt es eine Hüpfburg sowie das Aufgabenheft mit dem Museumsmaskottchen „Sophia“, mit dem Kinder mit Ihren Eltern das Museum erkunden können.
Igelmuseum, Eisenzeithaus & Tuchmachermsueum
Das Igelmuseum in Bohmte widmet sich von 9 bis 17 Uhr speziell dem Kult-Igel Mecki und veranstaltet Sonderführungen unter dem Motto „80 Jahre Mecki und kein Ende in Sicht“. Außerdem wird ein Blick ins Archiv gewährt.
Im Eisenzeithaus in Venne können Sie und Ihre Kinder am Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr aktiv werden. Von 14 bis 17 Uhr wird als Mitmach-Angebot das Filzen angeboten. Um 15 Uhr findet zudem eine kostenlose Führung statt.
Im Tuchmacher Museum in Bramsche wird um 11 Uhr die Sonderausstellung „Was guckst Du!? Kommunikation mit T-Shirts“ eröffnet. Von 12 bis 16 Uhr besteht dann die Möglichkeit, auch selbst T-Shirts zu bedrucken (Kostenbeitrag für die T-Shirts wird erhoben). Außerdem gibt es um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung.
Museum und Park Kalkriese- Varusschlacht
Das Museum und Park Kalkriese veranstaltet diverse Führungen und Aktionen – eine vorherige Anmeldung ist allerdings erforderlich (fuehrungen@kalkriese-varusschlacht.de). „Kalkriese… total“ heißt es sowohl um 11 Uhr als auch um 14.30 Uhr bei einer Führung durch die Dauerausstellung mit dem Schwerpunkt der Forschungsergebnisse. Um 12 und um 13 Uhr können Besucher im GrabungsCamp bei einer inszenierten Live-Grabung selbst aktiv zum Werkzeug greifen und ab 14 Uhr geht es unter dem Motto „Tatort Varusschlacht“ im Rahmen einer Führung um die Anfänge der Ermittlungsarbeit in den 1990er Jahren und die bisher gesicherten Indizien. Schließlich ist um 16 Uhr eine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „Roms Legionen“ möglich.
Haus Bissendorf und Averbecks Hof
In den Heimatmuseen Haus Bissendorf, sowie Averbecks Hof in Bad Iburg-Glane sind jeweils in Teilen großformatige Fotos aus der Ausstellung „Museen im Landkreis Osnabrück“ zu sehen. Die Fotos sind im Rahmen der 2018 seitens des Landkreises Osnabrück veröffentlichten Broschüre „Museen im Osnabrücker Land“ von der Fotografin Inga Vianden von der Firma Scriptorium aufgenommen worden. Averbecks Hof ist von 15 bis 17 Uhr geöffnet, das Heimatmuseum Haus Bissendorf von 13 bis 17 Uhr. Neben den Fotos steht in Bissendorf das Mitmachen im Mittelpunkt. Besucherinnen und Besucher können das kreative Erstellen von Texten fernab vom Textverarbeitungssystem auf historischen Schreibmaschinen unter dem Motto “#auf 1Wort“ üben. Wer seine Hände nicht nur zum Tippen benutzen will, kann formen, falten und knoten.
Töpfereimuseum Hagen, Villa Stahmer
Viele andere Museen haben am Internationalen Museumstag selbstverständlich ebenfalls ihre Türen kostenlos geöffnet, zum Beispiel das Töpfereimuseum in Hagen am Teutoburger Wald zwischen 15 und 18 Uhr. In der Villa Stahmer in Georgsmarienhütte können Sie zwischen 11 und 13 Uhr eine Ausstellung des Kunstkreises Georgsmarienhütte zum Thema „Durchblick“ mit vielfältigen und ideenreichen Arbeiten betrachten.
Weitere Informationen über das Programm der Museen zum Internationalen Museumstag sind im Internet unter www.museumstag.de sowie auf den museumseigenen Webseiten zu finden.
Bildquellen
- Marktplatz: Stadt Osnabrück, Janin Arntzen