
Der Muttertag ist ein Tag zu Ehren der Mutter.
Wer ist Mutter?
Seit 1998 bestimmt der komplett neu gefasste § 1591 des Bürgerlichen Gesetzbuches den Begriff Mutter wie folgt: „Mutter eines Kindes ist die Frau, die es geboren hat.“
In der heutigen Zeit, scheint der Begriff einem Wandel zu unterliegen, vor allem im sozialen und psychologischen Sinn. Und so wird Mutter weiter gefasst, es umfasst Menschen, die einem Kind Mutterliebe entgegenbringen und die Grundlage einer emotionalen Bindung schaffen, meist durch Pflege und Erziehung eines Kindes. Da aus heutiger Sicht die soziale Mutterschaft nicht an die biologische Mutterschaft gebunden ist, kann ein Kind auch mehrere Mütter haben, wenn es zum Beispiel von der Oma großgezogen wird, der Adoptiv- oder Stiefmutter oder in einer Patchworkfamilie oder einer Beziehung in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft.
Ursprung und Wandel des Muttertages
Insofern hat sich der Muttertag, der seit 1914 in den Vereinigten Staaten gefeiert wird, der heutigen Zeit angepasst. Die Begründerin des Muttertages, die Methodistin Anna Marie Jarvis, wollte damit ihrer verstorbenen Mutter gedenken, sie ließ weiße Nelken zum Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter an andere Mütter austeilen.
Am 8. Mai 1914 erließ der amerikanische Kongress die „Joint Resolution Designating the Second Sunday in May as Mother’s Day“. Als Zeichen der Liebe und Verehrung der Mütter solle der 2. Sonntag im Mai als Muttertag gefeiert werden.
Anna Marie Jarvis lehnte jedoch die Kommerzialisierung des Muttertags ab und bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben. Sie kämpfte erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.
In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit aufwendiger Werbung etabliert und ab 1926 wurden in Deutschland Schulen und Kirchen instrumentalisiert: So wurde die Propagierung des Muttertages an die AG für Volksgesundung übertragen, um Kirche und Schulen zu gewinnen und die Regierung dahin zu bringen, den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als offiziellen Feiertag festzulegen.
So verwundert es nicht, dass es auch viele kritische Stimmen gibt, die den Kommerz nicht gutheißen, Fragen stellen zur modernen Rolle der Väter und zum Vatertag.
Wenn man jedoch den Begriff Mutter weiter fasst, als die gesetzliche Bestimmung und sich an einem ganz speziellen Tag im Jahr Gedanken zur Rolle der Mutter macht, ist das was Anna Marie Jarvis ins Leben gerufen hat, vielleicht eine sehr gute Sache gewesen.

Bildquellen
- mutter kind: Janko Ferlic
- bouquet: Free-Photos