DIE VIELEN in Osnabrück

Symbolbild

Die Osnabrücker Erklärung der VIELEN wurde am 10. April 2019 veröffentlich und zeigt den Zusammenschluss von Kultureinrichtungen aus Stadt und Landkreis Osnabrück für Solidarität anstelle von Privilegien.

Die Kunst und ihre Einrichtungen gehören Vielen, denn die Gesellschaft ist plural und für völkisch-nationalistische Propaganda soll es kein Podium geben. Im Mittelpunkt der Erklärung der VIELEN, die, basierend auf der Berliner Erklärung der VIELEN, deutschlandweit in verschiedenen Regionen initiiert wurde, stehen die Freiheit der Kunst und das Engagement für Frieden und Demokratie.

Seit April kann die Osnabrücker Erklärung der VIELEN einen deutlichen Zuwachs von Unterzeichnenden vorweisen. Am 1. Juli 2019 haben sich die folgenden Institutionen der Osnabrücker Erklärung der VIELENangeschlossen: Die Erich Maria Remarque-Gesellschaft, das Exil e.V. – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge, die Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V., das Literaturbüro Westniedersachsen, die theaterpädagogische werkstatt Osnabrück gGmbH und der Verein freier Kulturträger in Osnabrück (VKO e.V.).

Die Bewegung ist ebenfalls unter www.facebook.com/dieosnabrueckervielen/ auf Facebook aktiv und weist dort auf aktuelle Debatten rund um die Gefährdung der Kunstfreiheit hin und macht auf Attacken durch Rechten Populismus auf Kultureinrichtungen und –akteure aufmerksam.

Im September 2019 wird es einige Aktionen im Rahmen der Osnabrücker Erklärung der VIELEN geben, wie z. B. Podiumsgespräche und Diskussionsrunden.

Wer sind DIE VIELEN und was wollen sie?

Wir als Unterzeichnende der Kunst- und Kultureinrichtungen von Stadt und Landkreis Osnabrück, ihrer Interessensverbände und freie Kunst- und Kulturschaffende begegnen diesen Versuchen mit einer klaren Haltung:

  • Die Unterzeichnenden führen den offenen, aufklärenden, kritischen Dialog über Strategien, die demokratische Grundwerte untergraben. Sie gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden und dem Publikum in der Überzeugung, dass die beteiligten Institutionen den Auftrag haben, unsere Gesellschaft als eine demokratische fortzuentwickeln.
  • Wir, die Unterzeichnenden, bieten kein Podium für völkisch-nationalistische Propaganda
  • Wir, die Unterzeichnenden, wehren die Versuche der Rechtsnationalen ab, Kultur für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
  • Wir, die Unterzeichnenden, solidarisieren uns mit Menschen, die durch rechte Ideologien immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

SOLIDARITÄT STATT PRIVILEGIEN. ES GEHT UM ALLE. DIE KUNST BLEIBT FREI!

Selbstverpflichtung – Osnabrücker Erklärung

1. Als Unterzeichner*innen sind Kultureinrichtungen, Kunstinstitutionen, Theater, Museen und Interessenvertretungen oder Verbände angefragt.

2. Mit der Unterzeichnung erklären sich die Leitungspersonen oder das Leitungsteam bereit, den Text der Erklärung innerhalb der eigenen Organisation unter Mitarbeiter*innen, Ensemblemitgliedern, Kurator*innen, Publikum und Besucher*innen bekannt zu machen und zur Diskussion zu stellen.

3. Die Erklärung wird auf der Internetseite, im Programmheft, als Aushang im Foyer uvm. veröffentlicht.

4. Die Unterzeichner*innen werden auf der Homepage dievielen.de sichtbar gemacht. Eine Verlinkung ist gewünscht.

5. Die golden–glitzernde Rettungsdecke, das Symbol der Vielen, soll je nach Corporate Design der Einrichtung Anwendung im Zusammenhang mit der Erklärung finden – ob als Layout-Hintergrund, als Icon oder golden-glänzend hinterlegte Schrift.

6. Die Unterzeichnenden bereiten Informationsveranstaltungen, Gespräche und Aktivitäten im Sinne der fünf Handlungsebenen der Erklärung vor, die Termine werden gemeinsam über dievielen.de kommuniziert.

7. Im Rahmen der eigenen Pressearbeit und einer Pressemitteilung werden die Erklärung und die Kampagne mit Stichtag zum 10.04.2019 veröffentlicht. Aktionen zum Kampagnenstart wie das Hissen der goldenen Rettungsdecken an den Kulturorten, erste Informationsveranstaltungen, Lesungen uvm. werden selbstständig realisiert und gemeinsam koordiniert.

8. Die Kampagne zur Osnabrücker Erklärung der Vielen hat einen regionalen Charakter und wird über regionale Zusammenschlüsse von Kultureinrichtungen als „Berliner, Hamburger, Kölner, Dresdener uvm. Erklärung der Vielen“ bundesweit verbreitet.

9. Neben den unterzeichnenden Kultureinrichtungen können auch Einzelpersonen und Künstler*innengruppen ihre Zustimmung als Unterstützende erklären.

10. Kultureinrichtungen können sich als Unterzeichnende natürlich auch noch nach dem 10.04.2019 mit der Erklärung verbinden.

11. Die unterzeichnenden Einrichtungen beteiligen sich aktiv an einer bundesweiten Kampagne mit Aktionstagen, Dialogforen und der Mobilisierung zu einer „Glänzenden Demonstration der Kunst und Kultur – Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!“ in Berlin und anderen Städten zum Mai 2019 (Sonntag, 19. Mai 2019).

12. Die Unterzeichnenden verpflichten sich zu gegenseitiger Solidarität mit Kultureinrichtungen und Akteur*innen der Künste, die durch Hetze und Eingriffe in die Freiheit der Kunst unter Druck gesetzt werden.

13. Die Unterzeichnenden bleiben durch regelmäßige Treffen im Austausch miteinander.

Weitere Informationen unter

www.dievielen.de

Bildquellen

  • Jugend: www.pixabay.com