
Die Mitgliederversammlung der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. beinhaltete am vergangenen Donnerstag einige Veränderungen: Der bisherige Zoopräsident Reinhard Sliwka wurde im Amt nicht bestätigt. Interimsmäßig wurde Dr. E.h. Fritz Brickwedde für ein Jahr gewählt. Zusätzlich beschlossen die Mitglieder eine höhere Beteiligung der Stadt an der Zoo Osnabrück gGmbH.
Es begann mit Blumen und Pralinen: Helga Brune sowie das Ehepaar Robert und Elisabeth Bußmann durften sich über Blumen und Pralinen freuen, denn der Verein dankte ihnen für 40 Jahre Mitgliedschaft.
Neben den weiteren Tagesordnungspunkten wie Bericht der Rechnungsprüfer, Entlastung des Präsidiums und der Geschäftsführung oder Vorlage des Jahresabschlusses, standen zwei besondere Punkte auf der gestrigen Tagesordnung:
Die Wahl des Zoopräsidenten und der Schatzmeisters sowie der Beschluss über die Erhöhung der Gesellschafteranteile der Stadt Osnabrück an der Zoo Osnabrück gGmbH um 20 Prozent auf insgesamt 25 Prozent.
Während die Änderung hierzu im Gesellschaftervertrag schnell positiv beschlossen war, forderte die Wahl des Präsidenten mehr Zeit ein:
Reinhard Sliwka, der das Amt des Zoopräsidenten seit August 2013 innehatte, wurde bei der Wahl nicht bestätigt. Es gab gegen seine Wahl 149 Nein-Stimmen zu 90 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen. In Folge trat auch das übrige Präsidium mit Karin Bruchhausen, Wolfgang Schenk, Dr. Claudia Haarmann und Ralf Haas trat im Laufe des Abends geschlossen zurück.
Spannungen zwischen Präsidium und Geschäftsführer waren den ganzen Abend spürbar.
In den letzten anderthalb Jahren gab es zwischen beiden Parteien immer wieder Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit, was das vertrauensvolle Verhältnis belastete.
Für Rückfragen sorgten auch 52 kurzfristige Neuanmeldungen, die allerdings das Wahlergebnis bei der Anzahl der Nein-Stimmen nicht annähernd beeinflusst hätten, sowie die Tatsache, dass nicht wie sonst der Geschäftsführer den Lagebericht präsentierte, sondern Reinhard Sliwka – dies bemängelte auch die Betriebsratsvorsitzende des Zoos.
Von einem Mitglied als neuer Kandidat vorgeschlagen wurde Dr. E.h. Fritz Brickwedde, der den Zoo Osnabrück bereits lange sehr engagiert als Vereinsmitglied, Beiratsvorsitzender und Vorsitzender des Vereins „Löwen für Löwen“ begleitet und unterstützt.
Dieser stellte sich für die Wahl zur Verfügung, betonte aber:
„Ich übernehme das Amt gerne für ein Jahr, um hier Gräben zuzuschütten und Parteien, die sich nicht einig waren, wieder zusammenzuführen. Mir ist es wichtig, das Präsidium für unseren Zoo wieder gut aufzubauen und dafür möchte ich auch mit den bisherigen Mitgliedern noch einmal sprechen.“
Die versammelten Mitglieder stimmten mit 168 Ja-Stimmen deutlich für Brickwedde, bei 51 Nein-Stimmen sowie 4 Enthaltungen.
Brickwedde nahm die Wahl an und betonte noch einmal das große Engagement von Reinhard Sliwka, der den Zoo seit langer Zeit ehrenamtlich unterstützt und begleitet habe. Sliwka war seit 1991 Teil des Präsidiums und übernahm das Amt Zoopräsidenten 2013 von dem von allen sehr geschätzten Ehrenpräsidenten Reinhard Coppenrath.
Wahl der Präsidiumsposten
Im Anschluss stand laut Tagesordnung noch die Wahl eines Schatzmeisters an. Hierfür stellte sich Michael Wendt, Geschäftsführer von Wendt Maschinenbau in Georgsmarienhütte sowie Zoosponsor und Mitglied des Sponsorenbeirats zur Verfügung. Mit insgesamt 142 Stimmen (17 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung und 2 ungültige Stimmen) wurde er in das Amt gewählt und versprach viel seiner Zeit und Energie in den Zoo zu stecken.
Für einen Präsidiumsposten stellte sich auch Diana Coppenrath zur Verfügung – jedoch wurde die Wahl weiterer Präsidiumsmitglieder ebenso wie die Wahl der zwei Rechnungsprüfer und zwei zusätzlicher Beiratsmitglieder in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung in naher Zukunft verschoben.
Positive Geschäftszahlen
Auch wenn es an dem Abend viel Bewegung im Präsidium gab, wurde bei der Präsentation der Geschäftszahlen deutlich, dass sich der Besuchermagnet Zoo Osnabrück einerseits mit Mehreinnahmen in 2018 im Vergleich zu 2017 von über 500.000 Euro weiterhin sehr gut entwickelt, andererseits aber aufgrund der hohen Abschreibungen durch die Neuinvestitionen in den letzten Jahren auf die Unterstützung der Stadt angewiesen ist. Dafür hat die gestrige Mitgliederversammlung mit dem Beschluss über die höhere Beteiligung der Stadt die Weichen gestellt, sodass es am Schölerberg im Sinne der Tiere und der Besucher gut weitergehen kann.
Bildquellen
- Zoo Osnabrück: Bianka Specker