1000 Unterschriften für den Erhalt des Großbaumbestandes am Klostergarten erreicht !

Ein fünfstöckiges Hochhaus anstatt des kleinen Platzes neben dem Dominikerkloster wird von vielen Osnabrücker Bürger nicht gewollt.

Grandioser Erfolg: Innerhalb weniger Tage wurden über 1000 Unterschriften für den Erhalt des Großbaumbestandes am Klostergarten erreicht !

Die 1000 sind erreicht – und die Zahl der Unterschreiber wächst weiterhin!

Wenn wir es mit dem Klimaschutz wirklich ernst meinen, dann müssen Bäume erhalten bleiben, denn deren wichtige Funktion für das Stadtklima werden durch Thermographiebilder und die Aussagen der Anlieger eindrucksvoll belegt.

Selbst die Verwaltung, die hier ein 5 stöckiges Stadthaus 3 inmitten der zwei- bis drei geschossigen Altstadt erreichten will, schätzt den Großbaumbestand im ehemaligen  Klostergarten „als wertvoll und erhaltenswert“ ein. Obwohl gerade erst ein Verwaltungsgebäude für fast 6,6 Millionen € gekauft worden ist, soll jetzt in einem 150.000 Euro teuren Architektenwettbewerb die Auswirkungen einer möglichen Bebauung der Fläche „auch aus stadtklimatischer Sicht“ näher geprüft werden, mit dem Ziel, einen Hochbauwettbewerb als Realisierungswettbewerb vorzubereiten. Es ist zu befürchten, dass dadurch die Weichen für die konkreten Pläne für ein „Stadthauses 3“ gestellt werden sollen, zumal weitere Kosten drohen: Alleine das Denkmalschutzgutachten wird vorab mindestens 300.000€ kosten, weitere Kosten sind nicht ausgeschlossen. Die Erfahrung zeigt: Wenn bereits Steuergelder ausgegeben worden sind, ist nicht zu erwarten, dass von den weiteren Plänen Abstand genommen werden wird.

Viele Fragen bleiben offen und sollten vor einer Bauentscheidung geklärt werden – wir fragen somit heute die Verwaltung im Stadtentwicklungsaussschuss:

  1. Die Kapazitäten städtischer Immobilien wurden durch die vor kurzem gekaufte Konzernzentrale der Paracelsus Kliniken eindrucksvoll erweitert – warum bedarf es überhaupt eines neuen Stadthauses in einem grünen Finger/Kaltluftzone ?
  2. Besteht wirklich ein Bedarf nach mehr Bürofläche im Zeitalter der Digitalisierung und dem nahenden Ruhestand vieler städtischer Mitarbeiter? Wie wurde dieser Mehrbedarf evaluiert und wo kann man die Daten einsehen?
  3. Das fünfstöckige Bürogebäude „Stadthaus 3“ soll inmitten historischer Gebäude errichtet werden – gibt es eine Äußerung der Denkmalpflege dazu? Direkten Anwohnern an der Klingenbergstraße soll eine Aufstockung auf 3 Stockwerke mit dem Hinweis auf das Altstadtbild untersagt worden sein.
  4. Es wurden bereits 180.000 € für ein für die Stadt Osnabrück entwickeltes Konzept „Urbaner Freiraum im (Klima-)Wandel“ ausgegeben, welches sich mit der Bebauung städtischer Räume in Zeiten des Klimawandels beschäftigt hat – warum werden die Ergebnisse hier nicht berücksichtigt ? Warum sollen hier erneut 150.000€ ausgegeben werden ?
  5. In welchem Verhältnis stehen die Kosten eines Abrisses/Neubaus an der Stelle des Finanzamtes Osnabrück-Land zu einem Neubau am Dominikanerkloster? Gäbe es weitere geeignete Grundstücke, z.B. am Limberg ?
  6. Wäre es für das Stadtklima nicht besser, auf eine Bebauung der Fläche zu verzichten, vielleicht sogar in einen richtigen Park umzuwandeln, um so für weitere Klimaresilenz zu sorgen?
  7. Am Montag wurde ein Bürgerbegehren eingereicht, dessen aufschiebende Wirkung weitere Planungen erst hinfällig erscheinen lassen – warum soll es trotzdem heute zu einer Entschliessung im Stadtentwicklungsausschuss kommen ?

BOB im Oktober 2019

Hier geht es zur Petition:

https://www.change.org/p/bürgermeister-der-stadt-osnabrück-für-den-erhalt-des-baumbestandes-vor-dem-dominikanerkloster

Bildquellen

  • Osnabrück Dominkanerkirche: Bianka Specker