Alle Sieben Tatverdächtigen im Fall des Totschlags in Augsburg befinden sich in Haft

Ein 49-jähriger Mann aus dem Landkreis Augsburg ist gegen 22.40 Uhr, in der Nacht auf Samstag, am Königsplatz niedergeschlagen worden. Die Polizei war sofort vor Ort, allerdings blieben die Reanimationsversuche erfolglos. 

Nach den Ermittlungen der Polizei, die über Videoaufnahmen verfügt, kam der Mann mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar am Freitag gegen 22.40 Uhr auf dem Heimweg vom Christkindelsmarkt am Königsplatz vorbei. Die beiden Frauen liefen voraus und unterhielten sich, die beiden Männer folgten.

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Die Frauen waren schon weiter voraus, als die beiden Männer auf eine Gruppe junger Männer trafen, sie liefen spitz aufeinander zu, so die Polizei. Die jungen Männer verhielten sich an dem Abend bereits vorher auffällig. Es kam zum Gespräch, über dessen Inhalt nichts bekannt wurde. Das spätere Opfer habe sich, so die Polizei, aber völlig normal verhalten. Er hatte sich noch ein mal zu der Gruppe umgedreht.

Die sieben jungen Männer haben daraufhin das spätere Opfer umringt. Während sich das Opfer mit einem Jugendlichen unterhielt, soll ein anderer einen heftigen Schlag gegen den Kopf ausgeführt haben. Dieser Schlag geschah unvermittelt von der Seite aus und soll sofort tödlich gewesen sein. 

Der Freund des Mannes, der ihm zu Hilfe eilen wollte, erlitt eine schwere Gesichtsverletzung, weitere Angaben machte die Polizei in der Pressekonferenz aus Opferschutzgründen nicht. 

Die Gruppe von sieben jungen Männern im Alter von 17 bis 20 Jahren, waren teils wegen „typischer Jugenddelikte“ bekannt. Sie wurden in Augsburg geboren und haben einen Migrationshintergrund. 

Die Tatverdächtigen flüchteten zu Fuß in Richtung Bahnhofstraße. Bei dem Opfer handelte es sich um einen Mitarbeiter der Augsburger Berufsfeuerwehr, der privat unterwegs war. 

Da die beiden Ehefrauen etwas vorgelaufen waren, wurden sie nicht angegriffen und blieben körperlich unverletzt, so die Polizei. Laut der Augsburger Polizei war die Ehefrau des getöteten Mannes aufgrund ihres psychischen Zustandes am Wochenende nicht vernehmungsfähig.

Die Kriminalpolizei bildete am Samstag eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe und konnte alle sieben junge Männer ermitteln, einer von ihnen stellte sich mit einem Anwalt selbst bei der Polizei, nachdem die ersten Festnahmen erfolgt waren. 

Gegen alle sieben Tatverdächtigen wurde ein Haftbefehl erlassen. Gegen den Hautpverdächtigen, der den Schlag ausführte wegen Totschlags, die anderen sechs Tatverdächtigen müssen sich in dem Fall wegen Beihilfe zum Totschlag verantworten. 

Bezüglich des zweiten Opfers, welches die schwere Gesichtsverletzung erlitt, wurden Haftbefehle wegen gemeinschaftlich begangener, gefährlicher Körperverletzung erlassen. 

Die Tat löste weit über die Stadt und Landesgrenzen hin große Bestürzung und Anteilnahme aus.

Das 49-jährige Todesopfer war Mitglied der Augsburger Berufsfeuerwehr und galt als ein besonnen und ruhig.  

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Weitere Informationen

Am Sonntag versammelten sich mehr als 100 Feuerwehrleute nahe des Tatorts in Augsburg. Am Königsplatz erinnert ein Kerzenmeer an das Opfer, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren zeigten im Internet ihre Betroffenheit. 

Der Königsplatz in Augsburg, Treffpunkt der Drogenszene, gilt als Kriminalitätsschwerpunkt, wobei Passanten bisher meist körperlich unversehrt blieben.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sowie die Polizei führt den schnellen Fahndungserfolg auf die gute und erfahren Polizeiarbeit, sowie auch die seit Dezember 2018 eingeführte Videoüberwachung zurück. Warum es diese Gewaltexzesse aber gibt, ist nicht bekannt“, so der Innenminister.