
„Forum Kriegskinder und Kriegsenkel“ im Januar mit Lesung und Diskussion mit Matthias Klingenberg
In der Veranstaltungsreihe „Forum Kriegskinder und Kriegsenkel“ wird in offenen Diskussionsrunden den Spuren der NS- und Kriegszeit in den Familiengeschichten nachgegangen.
Das Format ist eines der vielen Angebote des Museumsquartiers Osnabrück zur Erinnerungskultur und dient einer kritischen und verantwortungsbewussten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Spuren der NS-Geschichte in unserer Gegenwart. Der Eintritt ist frei.
Am Dienstag, 14. Januar, 19 Uhr, findet beim Forum Kriegskinder und Kriegsenkel in der Villa Schlikker die Lesung „Ein kleines Leben. Eine Spurensuche“ von Matthias Klingenberg mit anschließender Diskussion statt.
Schon als kleiner Junge hatte der Autor wissen wollen, welche Rolle sein Großvater Karl als Angehöriger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Faszination und Grauen erfüllen ihn, als er sich in den 1980er-Jahren die eine oder andere Episode von ihm erzählen lässt.
Dann, als Anfang 40-Jähriger, siebzig Jahre nach Kriegsende, macht er sich selbst auf die Suche, mehr über ihn und die Auswirkungen seines Schicksals zu erfahren: Mit der Instamatic-Kamera des verstorbenen Karl, für die nur noch längst abgelaufene Filme existieren, und alten Fotos reist er an die Orte, an denen dieser sich einst als Soldat aufgehalten hat. Über seinen Opa findet der Autor nur wenig Neues heraus, stattdessen aber umso mehr über sich selbst, seine Familie und die transgenerationale Verarbeitung von Erinnerungen. Plätze, Menschen, Begegnungen und historische Relikte sprechen für sich und ganze Nachkriegsgenerationen, ob Ukraine, Frankreich, Polen, Tschechien, West- oder Ostdeutschland. Obwohl der Suchende oft im Konflikt ist, ob seine Recherchen Sinn machen, kommt er am Ende zu dem Schluss, dass das Fragen nach der Vergangenheit Antworten für die Jetztzeit bereithält und über die eigene Identität Aufschluss gibt.
Matthias Klingenberg ist Leiter des Auslandsbüros von „Brot für die Welt“ in Papua-Neuguinea. Zuvor leitete er das Regionalbüro der internationalen Abteilung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes in Tiflis, Georgien. Er ist Historiker und hat sich lange mit Geschichtsaufarbeitung im In- und Ausland beschäftigt.
Die Veranstaltungen des „Forums Kriegskinder und Kriegsenkel“ finden in der Regel monatlich in der Villa Schlikker jeweils um 19 Uhr statt.
Infobox
- Am Dienstag, 14. Januar, 19 Uhr
- in der Villa Schlikker, Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück
- Forum Kriegskinder und Kriegsenkel
- Lesung „Ein kleines Leben. Eine Spurensuche“ von Matthias Klingenberg mit anschließender Diskussion statt.
Bildquellen
- Feldpost: Greg Montani