Tödlicher Angriff in Villejuif, Frankreich

PARIS – Der Mann, der in einem Park in Villejuif, einem Vorort von Paris, Passanten mit einem Messer erstochen hat, rief am Freitag ‚Allahu akbar‘. Dies wurde von der Staatsanwaltschaft der Region Créteil während einer Pressekonferenz am Samstag bestätigt. Die Staatsanwaltschaft berichtete ferner, dass der Mann nicht als religiöser Extremist im bekannt war.

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Der 22jährige Nathan C. tötete einen Mann und verletzte zwei Frauen schwer. Er soll ein erstes potentielles Opfer verschont haben, weil es sagte, es sei ein Muslim und ein Gebet als Beweis aufsagen konnte.

Der Angriff fand in der Stadt Villejuif, nahe der französischen Hauptstadt Paris, statt. Nach Angaben des Bürgermeisters war das verstorbene Opfer ein 56-jähriger Mann, der seine Frau beschützen wollte. Zwei weitere Personen wurden verletzt und in schwerem Zustand in das Krankenhaus Kremlin-Bicêtre gebracht. Der Angriff fand am Freitag gegen 14 Uhr im Departementpark Hautes Bruyères in Villejuif (Val-de-Marne) statt.

Der Täter sei nach den Angriffen geflohen. Die Polizei fand ihn im benachbarten L’Haÿ-les-Roses.

„Wir hörten Schreie. Und dann drei Schüsse“, erklärte der Besitzer einer Autowerkstatt in der Nachbarschaft den französischen Medien. „Ich ging nach draußen, um zuzuschauen. Dann gab es fünf oder sechs weitere Schüsse und dann Sirenen. Wir haben uns in der Garage verschanzt.“

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verfolgte der Täter, der vor kurzem zum Islam konvertiert sein soll, dann seinen Weg mit „extremer Gewalt“ und „extremer Entschlossenheit“, wie auf der Pressekonferenz skizziert wurde.

Nathan C. in einer psychiatrischen Anstalt behandelt

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der mutmaßliche Täter bis Mai in einer psychiatrischen Anstalt in Behandlung. Früher war bereits bekannt, dass er psychische Probleme hatte.

Vom Motiv her könne die Justiz noch nichts bestätigen, aber Terror bleibe nachdrücklich eine Option. Der Fall wird möglicherweise an den Nationalen Antiterrorismusdienst weitergeleitet.

Update 22 Uhr: Der Anschlag wurde als Terrorakt eingestuft

Der gestrige Anschlag in einem Park in einem Vorort von Paris wird nun von der französischen Justiz als Terrorakt eingestuft. Der Fall wird von einer speziellen Antiterrorabteilung der Staatsanwaltschaft bearbeitet.

Im Laufe der heutigen Untersuchung wurde deutlich, dass der Täter, der Passanten erstochen hat, radikalisiert war und seinen Anschlag in Villejuif vorbereitet hat. Erst gestern wurde berichtet, dass er zum Islam konvertiert ist, aber nicht als radikal bekannt war. Er hatte alle möglichen psychischen Probleme und nahm auch Drogen.