Fronleichnam

Was wird Fronleichnam gefeiert?

Fron“ bedeutet „Herr“ und „lichnam“ steht für „Leib“, was den Inhalt des Festes perfekt wieder gibt, denn es handelt sich um das Fest des „Leibes Christi“. In der Liturgie wird das Fest als „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ bezeichnet, aber auch „Pranger- oder Blutstag“ sind bekannte Bezeichnungen.

International ist die lateinische Bezeichnung des Hochfestes, „Corpus Christi“ geläufig.

Fronleichnam wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert.

Bei Prozessionen der katholische Gemeinden steht die Hostie als das gewandelte Brot des Leibes Jesu Christi im Mittelpunkt, sie wird vorne als Teil der Monstranz zentral in den Mittelpunkt gestellt.

Brot und Wein- Der Leib Christi

Hintergrund des Festes ist die Erzählung vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Jesus sprach zu Jüngerinnen und Jüngern vom Brot und Wein als Symbole seiner selbst, weshalb die Christen heute noch in der Eucharistiefeier während der heiligen Messen das gewandelte Brot und den Wein huldigen: Jesus Christus ist damit heute gegenwärtig und zwar mitten unter uns.

Warum wird das Fest gefeiert?

1246 führte der Bischof von Lüttich, Robert von Thorote, vor allem auf Anregung der Ordensschwester Juliane von Lüttich das Fest in seinem Bistum ein. 

Als 1261 Urban IV.  zum Papst gewählt wurde, ein Mann, der Juliana auch zu Lebzeiten kennengelernt hatte, wurde das Fronleichnamsfest für die ganze Kirche eingeführt. 1317 ordnete Papst Johannes XXII. an, dass das Fest in der ganzen abendländischen Kirche als solches begangen wird: die erste Fronleichnamsprozession fand in Köln statt, dessen Liturgie kein geringerer als Thomas von Aquin verfaßte. Er wurde 1323 von Papst Johannes XXII. heilig gesprochen. 

Heilige Juliane von Lüttich

Juliane ereilte das Schicksal vieler Menschen, die vehement für ihre Sache einstanden: Als Waisenkind im Augustiner Kloster in Lüttich aufgewachsen, wo sie um 1207 die Ordensgelübde ablegte, stieß sie für ihren Einsatz nach ihrer Vision auf erheblichen Widerstand. Sie verließ 1248 das Augustinerkloster und verbrachte die letzten Lebensjahre in verschiedenen Klöstern. Die Realpräsenz Christi in der Eucharistie wurde seinerzeit von den Theologen heftig diskutiert, heute ist es dank Julianes lebenslangem Einsatz für ihren Glauben ein Dogma. 

Papst Benedikt XVI. widmete dieser Heiligen und besonderen Frau die Katechese in der Generalaudienz am 17. November 2010:  

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