Natur verbindet, Natur hilft – Zoo Osnabrück unterstützt Kinder in Argentinien

Bei dem Projekt „Natur verbindet, Natur hilft – Zoo Osnabrück unterstützt Kinder in Argentinien“ reisen die Osnabrücker Zootiere virtuell in das Maria Luisen Kinderheim in der Nähe von Buenos Aires, um so Spenden für die Kinder und den Zoo zu sammeln. Tierpflegerin Sabine Springmeier und John McGurk, Sponsoring/Charity Zoo Osnabrück.

Neues Projekt sammelt Spenden für Kinderheim und Zoo

Unter dem Titel „Natur verbindet, Natur hilft – Zoo Osnabrück unterstützt Kinder in Argentinien“ verbirgt sich ein besonderes Projekt: Per Live-Videokonferenz lernen argentinische Kinder in einem Kinderheim die Osnabrücker Zootiere kennen und lieben. So möchten die Verantwortlichen den Kindern in der schweren Zeit helfen und gleichzeitig Spenden für sie, das Kinderheim und den zurzeit geschlossenen Zoo sammeln.

„Das Maria Luisen Kinderheim in der Nähe von Buenos Aires gibt jährlich etwa 40 Kindern ein Zuhause, die Gewalt oder Missbrauch erfahren haben. Da ich selbst erfahren habe, was derartige Erlebnisse der Kinderseele antun, weiß ich gleichzeitig, wie wichtig Natur und Tiere im Heilungsprozess sind – deswegen unterstützen wir dieses Projekt“, berichtet John McGurk, Mitarbeiter im Zoo Osnabrück und zuständig für Charityprojekte.

Im Rahmen des Projekts lernen die Kinder in Argentinien über eine Live-Internetverbindung die Tiere des Osnabrücker Zoos kennen. So landen sie per Kamera und Computer quasi im Gehege der Tiere, sprechen mit den Tierpflegern vor Ort, begleiten eine Fütterung bei den Capybaras oder Tapiren und können Fragen stellen. Die Pädagogen im Kinderheim bereiten den virtuellen Zooausflug mit den Kindern vor.

„Bei unserem ersten Test konnten die Kinder Tierpflegerin Sabine Springmeier zu den Capybaras interviewen – haben sie Stacheln, wie alt werden sie, wer ist hier Mama und Papa, wollten die Kinder wissen. Zusätzlich haben sie John und Sabine ein bisschen Spanisch beigebracht“, erzählt Cristina Arheit, Vorstandsvorsitzende des Hogar Maria Luisa, wie das Kinderheim auf Spanisch heißt. „Für die Kinder ist das natürlich ein ganz besonderes Highlight, bei dem sie nicht nur viel lernen werden, sondern das ihnen auch ganz besonders in Erinnerung bleibt. So erhalten sie neues Wissen, Lebensfreude und Selbstvertrauen.“

Im zweiten Treffen ging es heute in das Gehege der Flachlandtapire, drei weitere virtuelle Ausflüge sind geplant.

Wer spendet für einen Ausflug in die Natur?

Doch dabei bleibt es nicht: „Wir wollen mit der besonderen Aktion auch auf das Kinderheim aufmerksam machen. Durch Corona sind der Einrichtung viele Einnahmen weggebrochen und gleichzeitig müssen an Corona erkrankte Kinder versorgt werden. Der Zoo ruft deswegen zu Spenden auf“, so McGurk.

„Wer spendet, tut doppelt Gutes: Die eine Hälfte fließt in das Kinderheim, die andere Hälfte geht an den Zoo Osnabrück. Dieser muss zurzeit wegen Corona geschlossen bleiben, sodass ihm die Eintrittsgelder zur Versorgung der Tiere fehlen.“ Allein diese kostet in den Wintermonaten rund 400.000 Euro. Das Kinderheim möchte mit den Spenden seine Ausstattung für die Kinder verbessern und ein besonderes Herzensprojekt realisieren: Einen Ausflug in den Biopark Temaiken, wo die Kinder typische südamerikanische Tierarten wie Tapire, Mähnenwölfe, Capybaras und Flamingos besuchen können – ein Erlebnis, dass ihnen bei der Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen helfen kann.

„Natur und Tiere können uns Menschen heilen. Sie haben eine so beruhigende und erfüllende Wirkung auf uns. Das verschafft uns Ruhe, Frieden und auch Motivation“, so der Zoomitarbeiter. „Wir hoffen, dass gerade zur Weihnachts- und Coronazeit viele Menschen für diese besondere Aktion spenden, um den Kindern in Argentinien Freude zu schenken.“

Glückwünsche der deutschen Botschaft in Argentinien

Auch die Vertreter der deutschen Botschaft in Argentinien begrüßen das besondere Projekt, denn auch ihnen liegt das Kinderheim sehr am Herzen: „Die Corona Pandemie verlangt uns allen viel ab: weltweit, in Deutschland, in Argentinien und natürlich auch dem Maria Luisen Kinderheim. Gerade in diesem Kontext freuen wir uns, dass sich für dieses Projekt zwei Partner gefunden haben, die gemeinsam kreative Brücken zwischen Deutschland und Argentinien bauen.

In Zeiten, in denen Nationalismus und Protektionismus wachsen und erstarken, sind solche auf Solidarität gefußten Projekte wichtiger denn je und tragen dazu bei Brücken zu bauen. Wir wünschen der Initiative von ganzem Herzen viel Erfolg“, so die Botschaft in einem offiziellen Statement. Den Kontakt zwischen Zoo und Kinderheim hergestellt hatte Nancy Plaßmann, Beiratsvorsitzende der Zoo Osnabrück gGmbH, die das Kinderheim bei einer Argentinienreise vor drei Jahren durch die Ausländische Handelskammer kennengelernt hatte.

Wer das Kinderheim und den Zoo unterstützen möchte, kann seine Spende über die Homepage des Zoos (https://www.zoo-osnabrueck.de/unterstuetzen/naturhilft ) oder per Überweisung an den Zoo Osnabrück tätigen. Dieser überweist den Anteil für das Kinderheim an den zuständigen Förderverein in Deutschland. Spendenquittungen sind möglich. 

Spendenkonto Zoo Osnabrück

IBAN: DE67 2655 0105 0000 0600 95
BIC: NOLADE22XXX
Sparkasse Osnabrück

Verwendungszweck: Natur verbindet, Natur hilft

Über das Maria Luisen Kinderheim

Das Maria Luisen Kinderheim wurde vor mehr als 140 Jahren mit dem Ziel gegründet, sich für das Wohlergehen und die Bildung von Kindern einzusetzen. Es beherbergt jedes Jahr um die 40 Kinder beider Geschlechter, die Opfer von Gewalt und / oder häuslichem Missbrauch wurden. Das Ziel ist jedes einzelne Kind zu betreuen, damit es eine bessere Zukunft aufbauen kann. Dies geschieht, indem ihm Unterkunft, Nahrung, Bildung und Inklusion in einem Raum der Fürsorge und Geborgenheit gesichert wird.

Das Heim beherbergt Kinder beider Geschlechter im Alter von 6 bis 12 Jahren, deren Rechte verletzt worden sind und die unter besonderen Schutzmaßnahmen vom Staat platziert werden. Das Heim sorgt für sie, bis sie wieder in einem geeigneten familiären Umfeld oder bei einer Adoptivfamilie leben können. Im Heim arbeitet ein therapeutisches und professionelles Team, um die Bedürfnisse der Kinder zu erfüllen und sie zu beschützen. Mehr als 50 Freiwillige stellen ihre Zeit zur Verfügung und tun ihr Bestes, damit die Kinder ihre traumatischen Erfahrungen verarbeiten und in eine fürsorgliche Familie zurückkehren können.

Über den Zoo Osnabrück

Der Zoo Osnabrück wurde 1935 als Arbeitsgemeinschaft Heimattiergarten von Osnabrücker Bürgern gegründet und bereits 1936 als Heimattiergarten eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Heimattiergarten größtenteils zerstört, doch anschließend verfolgten die Osnabrücker weiterhin ihr Ziel, für die Stadt einen Zoo zu schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Heimattiergarten zum Tiergarten und schließlich zum zoologischen Garten.

Heute beherbergt der Zoo auf 23,5 Hektar 2.238 Tiere aus 292 Arten. Neueste Erlebniswelten sind der Unterirdische Zoo (2009), die afrikanische Erlebniswelt „Takamanda“ (2010), die nordische Tierwelt „Kajanaland“ (2011) und der Affentempel „Angkor Wat“ (2012). 2014 wurde der Tigertempelgarten im Bereich „Angkor Wat“ eröffnet. Als dritter Bestandteil wurde im Herbst 2017 der „Orang-Utan Dschungeltempel“ in diesem Bereich fertig gestellt. Im Oktober 2018 neu hinzugekommen ist die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ mit u.a. Hudson-Bay-Wölfen, Schwarzbären, Waldbisons, Stinktieren und Kanadischen Bibern. 2019 besuchten den Zoo Osnabrück 1.050.000 Besucher.

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