Sterbliche Überreste des deutschen Piloten Otto Tillack identifiziert

Hier wurden das Jagdflugzeug Messerschmitt 109 mit den sterblichen Überresten des Unteroffiziers Otto Tillack gefunden.

Im Labor des Bergungs- und Identifikationsdienstes der Königlich Niederländischen Armee (BIDKL) wurde eine Identifikationsmarke gefunden, mit der die Identität des deutschen Piloten festgestellt werden konnte, der während des Zweiten Weltkriegs mit seinem Flugzeug abgeschossen wurde. Sein Flugzeug wurde letzte Woche in der Gemeinde Dalfsen geborgen.

Die „Schwarze 10“

Es geht um den zwanzigjährigen Unteroffizier Otto Tillack. Sein Jagdflugzeug Messerschmitt 109 mit dem Rumpfcode „Schwarze 10“ hob am 30. Januar 1944 vom Fliegerhorst Volkel ab. Das Flugzeug verschwand während heftiger Luftschlachten mit alliierten Flugzeugen in der Umgebung von Zwolle. Wie es nun scheint, ist sein Flugzeug gegen halb zwei Uhr nachmittags auf einer Wiese im Ortsteil Millingen bei Dalfsen abgestürzt. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit stürzte das Flugzeug in großer Tiefe in den Boden. Nur ein Teil des Heckteils ragte noch aus dem Boden heraus. Dieser Teil wurde kurz nach dem Absturz von deutschen Truppen entfernt.

Ysselsteyn

Die deutschen Behörden wurden über die Identifizierung informiert. Nach Abschluss der BIDKL-Untersuchungen werden die sterblichen Überreste von Otto Tillack in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräber Fürsorge (VDK) auf dem deutsche Kriegsgefallenen-Friedhof in Ysselsteyn, Nord-Limburg, beigesetzt. Wegen diesem Anlass wird nun versucht, Verwandte von Tillack ausfindig zu machen.

Der zwanzigjährigen Unteroffizier Otto Tillack kam beim einem Absturz seines Jagdflugzeug Messerschmitt 109 1944 in den Niederlanden ums Leben

Nationales Programm für die Bergung von Flugzeugwracks

In den Niederlanden liegen noch immer etwa dreißig bis fünfzig Flugzeugwracks aus dem Krieg mit wahrscheinlich tödlichen Überresten an Bord. 2019 wurde das Nationale Bergungsprogramm „Flugzeugwracks“ gestartet. Ziel des Programms ist es, vermissten Piloten ein Grab und ihren Angehörigen Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen zu geben. Einige alliierte Flugzeuge mit menschlichen Überresten wurden bereits geborgen. Das Flugzeug von Otto Tillack ist das erste deutsche Flugzeug im Nationalen Bergungsprogramm.


Hintergrund: Deutscher Soldatenfriedhof Ysselsteyn

Wenige Kilometer südwestlich von Venray, einer Gemeinde mit 43.000 Einwohnern in der Provinz Limburg, liegt der Deutsche Soldatenfriedhof in Ysselsteyn. Fast 32.000 Gefallene haben hier auf dem 28 Hektar großen, hügeligen Moorgebiet „De Peel“ ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Der Friedhof wurde von der niederländischen Regierung angelegt. Ausschlaggebend war der Wunsch des niederländischen Verteidigungsministeriums, den auf einem großen Friedhof gefallenen Deutschen ihre letzte Ruhestätte zu geben.

Neben Deutschen ruhen auf dem Friedhof auch Niederländer, Polen und Russen, die als Freiwillige mit der Wehrmacht gekämpft haben. Auch verstorbene Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught fanden ihre Gräber inmitten der gefallenen Soldaten.

Weitere Informationen unter: https://www.jbs-ysselsteyn.de/nl/duitse-militaire-begraafplaats.html

Bildquellen

  • BIDKLbergingdalfsen2: Niederländisches Verteidigungsministerium/ Ministerie van Defensie
  • Uffz.OttoTillack8.JG1_: Niederländisches Verteidigungsministerium/ Ministerie van Defensie