BOB: Besser die Personalsituation in den Heimen verbessern, als Soldaten in die Heime schicken!

Eine Pressemitteilung vom Bund der Osnabrücker Bürger

Ab dieser Woche unterstützen Reservisten dankenswerterweise die Heime in Osnabrück und dem Umland, in dem sie die Pflege mit Schnelltests auf mögliche COVID-19 Infektionen testen.

Die Bundeswehr ist im Krisen- und Katastrophenfall ein geschätzter und verlässlicher Partner – aber müssen Soldaten wirklich in Altenheime entsandt werden? Wäre es nicht besser und effektiver, die Heime endlich mit einem vernünftigen Personalschlüssel aus zu statten, so dass diese die Teste weiterhin selbst vornehmen können?

Die Pflege würde durch die Schaffung einer Pflegereserve und durch eine bessere Bezahlung deutlich entlastet werden können. Diese Chance, wie so viele andere auch, wurde im Sommer verspielt, Folgen und die Kosten tragen jetzt die Steuerzahler. BOB schätzt die Kosten für den mehrwöchigen Einsatz der Bundeswehr in Osnabrück und dem Umland auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Die Kosten für die Amtshilfe werden sonst von den Kommunen, in diesem Fall allerdings nach einem Beschluss der Bundesregierung vom Bund selbst übernommen – aber somit letztendlich vom Steuerzahler.*

Unser Dank gilt der Bundeswehr und den Reservisten – unsere Kritik geht an die Politik, da diese Aktion die Pflegesituation nicht verändert, sondern nur die Träger der Heime entlastet, die auch weiterhin mit einer dünnen Personaldecke arbeiten werden. Wir regen die Schaffung einer freiwilligen Pflegereserve und eine bessere Bezahlung an, um die Pflege in Krankenhäusern und Heimen zu entlasten und zu verbessern.

BOB im Februar 2021

*Satz geändert (2.2.2021; 20 Uhr), vorher: Die Kosten für die Unterbringung der Soldaten, die Verpflegung, Fuhrpark und der Einsatz selbst, wird die Bundeswehr der Verwaltung in Rechnung stellen müssen – die Stadt und der Landkreis, also letztendlich die Bürger, werden dies dann bezahlen.