Direktflug aus Lesbos: Bereits als schutzberechtigt Anerkannte landen erneut in Hannover

Symbolbild

Am heutigen Mittwoch (17.02.2021) landeten erneut Geflüchtete aus Griechenland in Hannover-Langenhagen. An Bord der Maschine, die erstmals direkt von der Insel Lesbos gestartet war, waren insgesamt 116 Männer, Frauen und Kinder, die bereits in Griechenland internationalen Schutz zuerkannt bekommen haben.

Sie werden in den nächsten Wochen zunächst zentral im Grenzdurchgangslager Friedland der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen aufgenommen, bevor sie auf mehrere Bundesländer verteilt werden. In Niedersachsen finden davon 20 Personen aus Afghanistan und dem Irak ihr neues Zuhause.

„Angesichts der nach wie vor prekären Lage insbesondere auf Lesbos ist diese Aufnahme aus Griechenland wichtig und richtig. Bei diesen eisigen Temperaturen in provisorischen Lagern auszuharren, ist keinem zuzumuten“, so Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius. „Ich danke allen beteiligten Behörden von Bund und Ländern für das inzwischen sehr gut eingespielte Engagement.“

Nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos im Herbst vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung zugesagt, 1553 bereits in Griechenland als schutzberechtigt anerkannte Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Niedersachsen wird nach einem zwischen Bund und Ländern abgestimmten Verteilkonzept insgesamt 209 Personen aus diesem Kontingent aufnehmen, die dann auf niedersächsische Kommunen aufgeteilt werden.

Seit dem Frühjahr 2020 hatte Deutschland in enger Absprache mit den Bundesländern sowie den internationalen und europäischen Institutionen (IOM, UNHCR, EASO) unbegleitete Minderjährige, dann behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Familienangehörigen aus dem griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland ausgeflogen, damit diese hier ihr Asylverfahren durchlaufen können. Zentraler Ausgangspunkt hierfür ist ein Besuch der Insel Lesbos und dortigen Flüchtlingslagers von Minister Pistorius im Herbst 2019. Seitdem setzt sich der Niedersächsische Innenminister insbesondere für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder ein. Im März 2020 hatte dann die Bundesregierung beschlossen, sich im Rahmen einer europäischen Koalition bei der Aufnahme von Flüchtlingskindern von den griechischen Inseln zu engagieren.

Nach dem Brand von Moria hatte die Bundesregierung entschieden, in einem dritten Schritt ein Kontingent von bereits in Griechenland als schutzbedürftig anerkannten Personen in Deutschland aufnehmen. Anders als bei den unbegleiteten Minderjährigen und den behandlungsbedürftigen Kindern mit ihren Familienangehörigen sind hier die Asylverfahren bereits abgeschlossen und die Personen erhalten unmittelbar eine Aufenthaltserlaubnis.

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