Premiere: Live-Führung aus dem Zoo Osnabrück

Am Donnerstag, 18.2. um 15:30 Uhr startet die erste Online-Führung per Livestream aus dem Zoo Osnabrück. Zuschauer können kostenlos über Youtube live dabei sein. Marilena Koch (Leitung Online-Redaktion), Felina Schmeckenbecher (Online-Redaktion) und Katja Lammers (wissenschaftliche Assistentin; v.l.n.r.) testen die Technik für die Premiere.

Kostenloser Livestream durch die Tierwelt

Schon seit über drei Monate muss der Zoo Osnabrück nun geschlossen bleiben. Für alle, die sehnsüchtig darauf warten wieder zu den Tieren zu dürfen, gibt es nun einen Lichtblick. denn der Zoo Osnabrück lädt am kommenden Donnerstag um 15:30 Uhr zu seiner ersten Livestream-Zooführung ein. Der Stream kann kostenlos über YouTube verfolgt und durch Fragen mitgestaltet werden.

Die Technik wurde geprüft, die Route besprochen und eine interne Generalprobe gab es auch schon – im Zoo Osnabrück ist alles vorbereitet für eine besondere Premiere: Am Donnerstag, 18. Februar um 15:30 Uhr startet auf dem YouTube-Kanal des Zoo Osnabrück (www.youtube.com/ZooOsnabrueck) die erste Livestream-Zooführung.

„Wir veröffentlichen schon seit Anfang des Lockdowns kurze Videos auf YouTube aus dem Zoo und bekommen auch viel Zuspruch zu unseren Instagram-Stories, die etwas interaktiver sind“, berichtet Marilena Koch, Leitung der Online-Redaktion des Zoos.

„Unser Gedanke war nun, das Interaktive und Lehrreiche aus den Stories mit den Berichten aus dem geschlossenen Zoo zu verbinden. So möchten wir unseren vielen Zoofreunden eine Freude bereiten – insbesondere den vielen Familien und Kindern, die durch Corona eine sehr herausfordernde Zeit haben.“ Die Führungen werden dabei von erfahrenen Zoopädagoginnen geleitet, die normalerweise Besuchergruppen durch den geöffneten Zoo führen.

„Das neue Angebot ist für uns schon etwas gewöhnungsbedürftig“, gibt Birgit Strunk, Zoopädagogische Leiterin im Zoo Osnabrück, zu. „Normalerweise können wir den Menschen ins Gesicht schauen und an ihrer Mimik ablesen, ob wir die Inhalte verständlich erklären, oder ob wir das nochmal anders erklären müssen. Wenn das Publikum vor den Bildschirmen sitzt, geht das natürlich nicht. Unsere Pädagoginnen wissen aber aus den unzähligen Führungen sehr gut, was die Menschen interessiert und wie sie ihnen die Tiere nahebringen können. Für offene Fragen gibt es dann ja den Chat.“ Über den können die Zuschauer während der Führung mit den Pädagogen in Kontakt treten. Sie werden dadurch in die Führung mit einbezogen und sind aktiver Teil des Geschehens.

Kostenloser Stream für alle

Um den Stream für alle Interessierten zugänglich zu machen, hat sich der Zoo für die Plattform YouTube entschieden, wo er auch ohne Anmeldung verfolgt werden kann. „Wir wollen mit dem Stream alle mitnehmen, deshalb ist er frei zugänglich und kostenlos und als Aufzeichnung auf YouTube sogar bis Sonntagabend abrufbar“, erklärt Marilena Koch. Eine kleine Einschränkung gibt es jedoch: „Wer etwas in den Live-Chat schreiben möchte, benötigt einen YouTube-, beziehungsweise einen Google-Account. Dann kann aber auch gleich unser Kanal abonniert werden und man wird informiert, sobald es ein neues Video gibt“, sagt Koch. Wer den Zoo trotz des kostenlosen Angebots unterstützen möchte, kann unter www.zoo-osnabrueck.de spenden oder eine Jahreskarte kaufen, die aktuell um bis zu fünf Euro reduziert sind. Der Zoo Osnabrück lebt zu 75 Prozent aus Eintrittsgeldern, die seit dem Lockdown komplett ausbleiben. 

Regelmäßiges Angebot im Lockdown

Bei der ersten Liveführung am kommenden Donnerstag gibt es eine kleine Reise durch den Zoo. „Wir müssen die Route ein wenig vom Wetter abhängig machen“, verrät Birgit Strunk. „Bei Schneefall oder Regen sind viele Tiere lieber in ihren Häusern. Außerdem ist Feuchtigkeit auch nicht so gut für die Technik, dann werden wir voraussichtlich überwiegend aus den Tierhäusern oder von überdachten Plätzen senden.

Wenn es trocken bleibt, sind wir eher draußen. Insgesamt haben wir bei über 2.200 Tieren eine große Auswahlmöglichkeit bei den Routen, die Zuschauer können sich also in jedem Fall auf eine spannende und abwechslungsreiche Führung freuen.“ Wenn die Premiere erfolgreich ist, will der Zoo zukünftig jeden Donnerstag bis zum Ende des Lockdowns aus dem Zoo streamen und dabei immer neue Routen und zu anderen Tieren gehen. „Vielleicht machen wir auch nach der Öffnung in veränderter Form weiter, aber das werden wir entscheiden, wenn es soweit ist“, so Marilena Koch. „Jetzt freuen wir uns erst einmal auf den kommenden Donnerstag, wenn wir das erste Mal seit über drei Monaten wieder Besucher im Zoo haben, wenn auch ‚nur‘ virtuell“. 

Über den Zoo Osnabrück

Der Zoo Osnabrück wurde 1935 als Arbeitsgemeinschaft Heimattiergarten von Osnabrücker Bürgern gegründet und bereits 1936 als Heimattiergarten eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Heimattiergarten größtenteils zerstört, doch anschließend verfolgten die Osnabrücker weiterhin ihr Ziel, für die Stadt einen Zoo zu schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Heimattiergarten zum Tiergarten und schließlich zum zoologischen Garten.

Heute beherbergt der Zoo auf 23,5 Hektar 2.213 Tiere aus 291 Arten (Stand 31.12.2020). Neueste Erlebniswelten sind der Unterirdische Zoo (2009), die afrikanische Erlebniswelt „Takamanda“ (2010), die nordische Tierwelt „Kajanaland“ (2011) und der Affentempel „Angkor Wat“ (2012). Es folgten der Tigertempelgarten (2014 und der „Orang-Utan Dschungeltempel“ (2017) in diesem Bereich.

Im Oktober 2018 neu hinzugekommen ist die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ mit u.a. Hudson-Bay-Wölfen, Schwarzbären, Waldbisons, Stinktieren und Kanadischen Bibern. 2019 und 2020 wurden mit „Mapungbuwe“ die Nashornanlage und die Löwenanlage vergrößert und mit einem Höhenpfad für Besucher versehen. 2019 besuchten den Zoo Osnabrück 1.050.000 Besucher.

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