Wirtschaftsrat weist CDA-Vorstöße für das Unionswahlprogramm zurück

Wolfgang Steiger: Die Forderungen des Arbeitnehmerflügels der Union nach zusätzlichen Beschränkungen der Unternehmertätigkeit sind aus der Zeit gefallen 

Berlin, 26. Februar 2021. Der Wirtschaftsrat weist die Vorstöße von CDA und CSA für das Wahlprogramm der Union zurück, da sie mit noch höherem bürokratischen Aufwand und höheren Kosten für die Wirtschaft verbunden wären.

„Die Forderungen des Arbeitnehmerflügels der Union nach zusätzlichen Beschränkungen der Unternehmertätigkeit sind aus der Zeit gefallen“, erklärt der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger. „Gerade nach der Corona-Krise brauchen die Betriebe größtmögliche Flexibilität, damit sie ihre Betriebe wieder auf Wachstumskurs führen können – auch im Interesse der Beschäftigten. 

Aus Sicht des Wirtschaftsrates lautet das Gebot der Stunde lautet deshalb: Weniger Bürokratie und Regulierung. Die CDA-Vorschläge weisen leider in die entgegengesetzte Richtung.  „Unser Wohlstand beruht nicht zuletzt auf Arbeitsteilung“, erklärt Wolfgang Steiger. „Umso schädlicher wäre es, gerade jetzt den Einsatz von Werkverträgen der Mitbestimmung zu unterwerfen und damit zu erschweren. Ebenso unverzichtbar ist die Zeitarbeit als Flexibilitätsreserve für die deutschen Unternehmen. Gleichzeitig haben Zeitarbeitnehmer alle Arbeitnehmerrechte durch die Anstellung bei ihrem Zeitarbeitsunternehmen. Damit der Arbeitsmarkt nach der Pandemie neuen Schwung gewinnt, kommt es ganz besonders auf die Zeitarbeit als Sprungbrett für ehemals Arbeitslose in eine Vollbeschäftigung an. Statt der von CDA und CSA geforderten Einschränkung brauchen wir daher ganz im Gegenteil eine Erleichterung von Zeitarbeit, etwa durch die Abschaffung von Höchstentleihdauer und Equal-Pay-Vorschrift“, so Wolfgang Steiger weiter. 

In der Krise konnten viele Unternehmen durch Home-Office-Lösungen ihren Geschäftsbetrieb fortführen und gleichzeitig zum Infektionsschutz beitragen. Der Wirtschaftsrat unterstützt diese Entwicklung, warnt aber ausdrücklich vor Überregulierung. „Das zarte Pflänzchen ,mobiles Arbeiten‘ muss noch wachsen“, mahnt Wolfgang Steiger. „Es jetzt nach den Vorstellungen des Arbeitnehmerflügels durch unrealistische Vorschriften u.a. zur Ausstattung mit Arbeitsmitteln zu ersticken, wäre genau der falsche Weg. Unternehmen und Beschäftigte haben in der Lockdown-Zeit eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch ohne staatliche Intervention für alle Seiten tragbare Regelungen finden.“ 

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