ADFC-Fahrradklima-Test 2020 – Osnabrück konnte sich wieder nicht verbessern

Beim heute im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC- Fahrradklima-Test 2020 landete Osnabrück im unteren Drittel auf dem 31. von 41 Plätzen der Städte seiner Größe. 664 Osnabrücker haben das Fahrradklima mit der Note 4,3 bewertet.

Insbesondere die Sicherheit und der Komfort des Radfahrens wurden negativer bewertet als noch vor 2 Jahren. Damit setzt sich der Trend in Osnabrück seit dem Fahrradklimatest im Jahr 2012 ungebrochen fort. Der ADFC Osnabrück fordert den flächendeckenden Ausbau eines sicheren und flächendeckenden Radverkehrsnetzes.

Wolfgang Driehaus, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Osnabrück sagt: „Osnabrück hat in letzten Jahren gute Konzepte für die Förderung des Radverkehrs auf den Tisch gelegt. Nur ist leider in der Stadt viel zu wenig passiert, während der Autoverkehr weiterhin zunimmt. Neben der Umsetzung des Radverkehrsplans 2030 mit den besten Ausbauvarianten sind auch der Landkreis und die Umlandkommunen gefordert, um mehr Einpendler zum Radfahren zu bewegen. Vor allem muss Osnabrück jetzt richtig Gas geben bei der Umsetzung des Fahrradstadtbeschlusses aus dem Jahr 2019.

Die Corona-Zeit hat viele Menschen neu auf das Rad gelockt – und wir wollen, dass sich auch die Neuaufsteiger auf dem Rad wohl und sicher fühlen. Das ist in Osnabrück leider nicht der Fall. So schnitt Osnabrück in den Kategorien Sicherheit beim Radfahren und Komfort beim Radfahren mit der Note 4,7 mangelhaft ab.

Sichere Radwege

Die Menschen in Osnabrück wollen Straßen, die einladend und sicher zum Radfahren sind. Dafür brauchen wir ein durchgängiges Netz an guten Radwegen. Der Bund hat mit dem Sonderprogramm Stadt und Land dafür ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt.“

Osnabrück liegt bundesweit auf Platz 31 in der Kategorie der Städte von 100.000 bis 200.000 Einwohnern, vor zwei Jahren war es noch der 27. Platz. In Niedersachsen liegt Osnabrück vor Hildesheim auf dem vorletzten Platz. Gegenüber dem letzten Test im Jahr 2018 hat sich Osnabrück in der Gesamtnot von 4,2 auf 4,3 verschlechtert.

Dieses Jahr sind neben Quakenbrück und Melle, die auch vor zwei Jahren schon bewertet wurden, auch die Gemeinden Hasbergen und Wallenhorst sowie die Stadt Bramsche aus dem Landkreis Osnabrück vertreten. Wir freuen uns, dass Radfahren auch im Umland einen größeren Stellenwert bekommt. Die genannten Kommunen landen in ihrer Klasse mit Noten von 3,6 bis 3,9 im Mittelfeld. Rekord: Rund 230.000 Teilnahmen, 1.024 Städte in der Wertung.

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Rund 230.000 Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 15 Prozent ADFC-Mitglieder. 1.024 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor.

Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC Osnabrück mit über 1000 Mitgliedern setzt sich in Stadt und Landkreis für besseren Radverkehr ein. Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 finden Sie auf www.fahrradklima-test.adfc.de.

Die digitale Pressemappe gibt es auf www.adfc.de/presse


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Bildquellen

  • Radweg: Bianka Specker