Solidarisch mit den Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie

Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN in Hildesheim.

Im Rahmen der festgefahrenen Tarifverhandlungen erhöhen die Kollegen der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen durch Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeberseite. 

So beteiligten sich heute in Hildesheim und Umgebung über 1000 Beschäftigte bei verschiedenen Aktionen sogar aus dem Home-Office heraus an den Warnstreiks. Allein bei BOSCH im Hildesheimer Wald traten trotz der schwierigen Bedingungen durch die Corona-Pandemie über 200 Kollegen aus den Betrieben Bosch, XC/BER-HI (Ehemals Robert Bosch Car Multimedia) und SEG vor die Werkstore.

DIE LINKE. Niedersachsen steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten, diese Botschaft haben Lars Leopold und Stephan Marquardt vom Landesvorstand der Partei bei Ihrem Besuch in Hildesheim in Gesprächen mit den Beschäftigten und Gewerkschaftern immer wieder deutlich gemacht. 

„Tariferhöhungen steigern die Kaufkraft der Beschäftigten. Das wiederum stärkt die Binnennachfrage. So wird die Konjunktur deutlich wirksamer und zuverlässiger angekurbelt, als durch die einseitigen Hilfsprogramme der Bundesregierung, die überwiegend den Konzernen nutzen“, betont Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN und macht deutlich: „Viele Beschäftigte sorgen sich angesichts der Wirtschaftskrise und der Digitalisierung zu Recht um ihre Arbeitsplätze und damit auch um ihre Familien. Deshalb geht es ihnen bei diesen Tarifverhandlungen nach mehreren Nullrunden in der Vergangenheit nicht nur um mehr Geld. Ihnen geht es unter anderem auch darum, ihre Arbeitsplätze zu sichern, die Standorte möglichst langfristig zu erhalten und den Auszubildenden eine Übernahme im Betrieb zu garantieren. Das Konzept der Gewerkschaft IG Metall, die geforderte Entgelterhöhung genau dafür zu nutzen, ist daher wegweisend – bestimmt auch für andere Branchen!“

Stephan Marquardt, Mitglied im Landesvorstand und Sprecher der Landesarbeitsgruppe Betrieb und Gewerkschaft der LINKEN in Niedersachsen, ergänzt:

„Wenn wir die Beschäftigung in Deutschland sicherstellen und das Knowhow der Belegschaften auch für den technologischen Wandel nutzen wollen, braucht es kluge Konzepte. Deshalb ist der Ansatz, die Tarifforderung von 4% entweder zur Arbeitsplatzsicherung oder zur Entgelterhöhung nutzen zu können, aus unserer Sicht ein kluger Lösungsansatz und wird den höchst unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen Betrieben gerecht!Mit diesen Zukunftstarifverträgen sollen doch passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten. Daher ist es für uns umso unverständlicher, dass von Arbeitgeberseite noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt wurde. Denn auch sie würden von der tariflichen Vereinbarung profitieren.

Denn jede qualifizierte Beschäftigte und jeder nach der Ausbildung übernommene Auszubildende sind ein Schritt gegen den bereits jetzt um sich greifenden Fachkräftemangel.“

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