Die Niederlande geht aus dem Lockdown und appelliert an die Nachbarn auf Besuche zu verzichten

Minister der Niederlande, Belgiens und Deutschlands: Bleiben Sie in Ihrem eigenen Land

Niederlande. 28-04-2021
Die Niederländer, Belgier und Deutschen sollten in den kommenden Wochen so viel wie möglich im eigenen Land bleiben, um zu verhindern, dass die Zahl der Coronainfektionen weiter steigt. So lautete der dringende Appell der Minister der drei Länder heute.

„Vermeiden Sie unnötige Reisen und kommen Sie nur in besseren Zeiten wieder in die Niederlande. Dies ist leider nicht die Zeit für Geselligkeit, Besuche bei Freunden oder Einkäufe jenseits der Grenze. Die Niederländer, Belgier und Deutschen sollten eine Zeit lang auf Abstand bleiben. Das wird uns in allen drei Ländern im Kampf gegen Corona helfen und Leben retten.“, sagt der niederländische Minister für Justiz und Sicherheit Ferd Grapperhaus.

Auch die belgische Innenministerin Annelies Verlinden weist darauf hin, dass die aktuelle Situation nur das Nötigste an Reisen zulässt:

„Wir müssen nicht nur national unsere Solidarität zeigen und Verantwortung übernehmen, sondern auch international. Nur so können wir die Ausbreitung des Virus sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden verlangsamen. Deshalb rufe ich dazu auf, nur unbedingt notwendige Reisen in unsere Nachbarländer zu unternehmen. Das Überqueren der Grenze, um ein Café oder Restaurant zu besuchen oder um einzukaufen, fördert die weitere Ausbreitung des Virus auf beiden Seiten der Grenze und ist daher keine gute Idee.“

Der nordrhein-westfälische Innenminister Reul und sein niedersächsischer Amtskollege Pistorius sind sich einig.

Minister Reul: „Das gute Wetter sollte uns nicht dazu verleiten, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen. Deshalb bitte ich vor allem die Bürger in den Grenzregionen: Bleiben Sie zu Hause! Ich weiß, es ist schwierig, aber wir müssen noch ein bisschen durchhalten. Normalerweise leben wir in einem offenen, grenzenlosen Europa. Doch das Coronavirus lebt von Mobilität und Begegnungen. Wenn wir jetzt aufgeben, würden wir alle unsere bisherigen Bemühungen zunichte machen.“

Minister Pistorius:

„In erster Linie möchte ich mich bei den Polizeibeamten aus Niedersachsen und den Niederlanden für ihr großes Engagement während der gesamten Pandemiezeit bedanken. Die vertrauensvolle und reibungslose Zusammenarbeit über die deutsch-niederländische Grenze hinweg ist ein beeindruckendes Beispiel für europäische Solidarität und den ganz konkreten Mehrwert der EU. Mit dem Fortschreiten der Impfung in ganz Europa nähert sich eine allmähliche Normalisierung. Doch bis dahin müssen wir alle weiterhin Zurückhaltung üben, insbesondere wenn es um die Bewegungsfreiheit geht. Ich möchte daher alle Menschen auf beiden Seiten der Grenze dazu aufrufen, von Reisen auf die andere Seite der Grenze abzusehen. Die Zeit, Freunde, Familie und Geschäftspartner zu treffen, kommt – und hoffentlich bald.“

Hintergrund: Die Niederlande haben sich für partielle Lockerungen entschieden, während diese in Deutschland und Belgien noch nicht angekündigt sind oder erst später in Kraft treten werden. In Belgien zum Beispiel werden die Terrassen voraussichtlich am 8. Mai wieder geöffnet, in den Niederlanden geschieht dies ab dem 28. April. Es wird keine Ausgangssperre mehr geben und auch Bedingungenn beim Einkaufen oder für die Außengastronomie werden gelockert.

„Aber das muss auf eine sichere Art und Weise geschehen. Eines der Risiken ist, dass bestimmte Orte zu überfüllt werden. Die Menschen müssen ihre eigenen verantwortungsvollen Entscheidungen treffen. Also: wegbleiben oder weggehen, wo es wahrscheinlich zu voll wird. Ein zusätzlicher Zustrom von Menschen von außerhalb unserer Grenzen würde die Situation weiter verkomplizieren. Unseren belgischen und deutschen Nachbarn möchte ich daher sagen: In besseren Zeiten sind Sie wieder herzlich willkommen. Aber für den Moment helfen Sie uns, indem Sie in unserem eigenen Land bleiben.“, so Minister Grapperhaus. „


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