SPD: Peinlicher Familienauftritt ist eines Oberbürgermeisters der Stadt Osnabrück unwürdig – mit Kommentar der Herausgeberin

Eine Rose ist eine Rose…

Eine Pressemitteilung der SPD Ratsfraktion Osnabrück zum Auftritt des Osnabrücker Oberbürgermeisters mit seinem Sohn Niko Griesert zu Einweihung der Zeitmessanlage im Nettebad.

„Die Grenzen des guten Geschmacks sind jetzt wirklich überschritten. Was muss in einem Oberbürgermeister vorgehen, der zu offiziellen Terminen seinen Sohn mitnimmt, der zweifelhafte Berühmtheit durch ein TV-Trash-Format erlangte?“, fragt sich Susanne Hambürger dos Reis, SPD-Fraktionsvorsitzende.

„Fremdschämen ist das Eine, aber mit so einem dreisten Missbrauch seiner Funktion schädigt der Oberbürgermeister aus Sicht der SPD-Fraktion vor allem seinem Amt und damit dem Ansehen der Stadt Osnabrück. Schwinden der Sinn von Anstand und Würde mit den Jahren als Stadtoberhaupt oder ist dies dem scheidenden OB auf den letzten Metern seiner Amtszeit einfach völlig egal, Haupt- sache sein Sprössling kann noch irgendwie öffentlich Kapital aus solchen Auftritten schlagen?

Die SPD-Fraktion ist mehr als entsetzt und enttäuscht“, so Hambürger dos Reis weiter. „Was kommt als nächstes auf Osnabrück zu? Das perfekte „Promi“-Dinner im Friedenssaal? Shopping Queen bzw. Shopping-OB mit Umziehen im Amtszimmer? Das offensichtlich fehlende Gespür für Dinge, die man als OB einfach nicht macht, sind bei Griesert sehr ausgeprägt und lassen für seine letzten Monate nichts Gutes erwarten. Vor dem Hintergrund seiner auslaufenden Amtszeit fragen wir uns allerdings auch, ob der Noch-OB darüber nachgedacht hat, was die Osnabrücker von ihm in Erinnerung behalten sollen…? Vermutlich hat er das nicht…“, so Hambürger dos Reis abschließend.

Kommentar der Herausgeberin

Es war eine Frage der Zeit, bis der Auftritt Grieserts in der Show „Der Bachelor“ Thema der Osnabrücker Politik werden würde. Abgesehen von dem TV-Format, welches durchaus kritisch gesehen werden kann, kann ein Familienauftritt niemals peinlich sein.

Das Mitwirken eines Oberbürgermeisters in der Show selbst könnte kritisch gesehen werden, vor allem vor dem Hintergrund der Frauenrechte, der Emanzipation und auch der Gendersprache, die nun auch vermehrt in der Stadt Osnabrück mit der Doppelpunkt Variante Einzug hält.

Aber nun, wenige Monate vor der Wahl des OB, Kritik an einem harmlosen Auftritt im Nettebad zu üben, erscheint parteipolitisch motiviert.

Warum sollte unser Oberbürgermeister nicht mit seinem bekannten Sohn Niko bei uns im Osnabrücker Nettebad auftreten? Abgesehen davon, ein Promi-Dinner im Friedenssaal wäre doch was? Ein Dinner mit spezieller Osnabrücker Küche aus Osnabrücker Spezialitäten aus der Region? Warum nicht? Eine „Shopping Queen“ oder ein „Shopping King“ würde den Einzelhandel bekannter machen, die vielen kleinen lieb gewonnenen, inhabergeführten Läden, die unser Osnabrück ausmachen. Diese kleinen Läden im TV zu zeigen, die es nun in der Coronakrise besonders hart getroffen hat, würde sicherlich mehr Menschen in unsere Stadt ziehen, als andere Maßnahmen vor Ort.

Abgesehen davon, liebe SPD, muss man es erst wieder in die Stadt schaffen, ich denke da gerade an die Verkehrssituation im Ort am Westfalentag – und nicht nur dann ist es hier – trotz Regenbogenkoalition – ein Desaster.

Die Zeiten ändern sich. Familie – in welcher Art, Konstellation und in welcher Lebensweise – bleibt Lebensmittelpunkt und ist niemals peinlich. Osnabrück ist eine tolerante und moderne Friedensstadt und es braucht gar keine Umfrage um zu wissen, dass dieses Vater-Sohn Gespann eine gute Werbung für diese Stadt ist.

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