LINKE warnt vor Bahn-Zerschlagung

Die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow, warnen vor einer Aufspaltung der Deutschen Bahn:

Janine Wissler teilt in einer Mitteilung mit: „Die von Grünen und FDP geforderte Zerschlagung der Bahn ist ein Irrweg. Mehr Wettbewerb und Privatisierung sind nicht die Lösung, überall in Europa hat das zu massiven Problemen geführt. Schiene und Zugbetrieb gehören zusammen. Wir brauchen keine zwei Gesellschaften mit zwei Vorständen und einen jahrelangen lähmenden Umstrukturierungsprozess, der Tür und Tor zu weiterer Privatisierung öffnet.

Die Bahn muss Rückgrat der Verkehrswende sein. Bahnbeschäftigte, Reisende und Klima müssen geschützt und eine Zerschlagung der Bahn verhindert werden. Nötig sind höhere Investitionen in Netz und Betrieb, die Reaktivierung stillgelegter Strecken und bezahlbare Tickets. Deutschland muss Bahnland werden, um die Klimaziele zu erreichen und Mobilität für alle zu garantieren.“
 

Susanne Hennig-Wellsow ergänzt:

„Die Zerschlagung der Bahn macht nichts besser. Sie macht aber vieles schlechter. Wenn die Strecken noch mehr von verschiedenen Unternehmen betrieben werden und die Schienen und Bahnhöfe von nochmal einen anderen Unternehmen, dann wachsen Chaos und Unsicherheiten im Zugbetrieb:

Streckenbetreiber, die insolvent gehen und ihre Verträge nicht einhalten, wie derzeit im Falle von Abellio. Züge, die nicht mehr aufeinander warten. Doppel-, Dreifach-, Vielfachstrukturen bei Buchung, Information und Beschwerdemanagement. Das Projekt „Deutschlandtakt“, bei dem man mit sauber getakteten Umstiegen schnell von überall nach überall in Deutschland kommen soll, kann man abschreiben, wenn die Betreiber der verschiedenen Strecken nicht mehr ordentlich zusammenarbeiten.

Der Wettbewerb wird hier, wie so oft, vor allem auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Die Kosten der Züge, der Infrastruktur, der Energie sind ja weitgehend fest. Billigere Angebote kommen vor allem zustande, weil am Personal gespart wird.“

„Die Zerschlagung der Bahn sorgt für schlechtere Qualität, schlechtere Arbeitsbedingungen und torpediert am Ende auch den Beitrag der Bahn zum Klimaschutz.“, gibt Hennig-Wellsow abschließend zu Bedenken.

Bildquellen