Amsterdam: Gewaltexzesse bei der Demonstration am Museumplein

Museumsplein, Amsterdam an ruhigeren Tagen.


Trotz eines Verbots standen heute früh am Tag Tausende von Menschen auf dem Museumplein, um gegen die restriktive Corona-Politik der niederländischen Politik zu protestieren. Die Maßnahmen waren kurz nach dem Zustandekommen des Koalitionsvertrages der neue Rutte Regierung drastisch verschärft worden. Die Vereidigung soll am morgigen Montag stattfinden, wir berichteten hier darüber.

Das niederländische Kabinett unter Ministerpräsident Mark Rutte hatte aufgrund der Omikron Variante beschlossen, dass die Niederlande von Sonntag, dem 19. Dezember, bis mindestens Freitag, dem 14. Januar 2022, in den Lockdown gehen werden, wir berichteten hier darüber. Seitdem war es immer wieder zu zahlreichen Demonstriationen in den Niederlanden gekommen.

Amsterdam, Museumsplein

Aufgrund eines Streiks der Bereitschaftspolizei (mobiele eenheid, ME) ist die Koninklijke Marechaussee mit einem Zug vor Ort vertreten gewesen, wie der niederländische Zeitung Telegraaf berichtet. Nach einer Notverordnung von Bürgermeister Femke Halsema (Groenlinks) wurde der Museumplein am Sonntagnachmittag von den hiesigen Einsatzkräften geräumt.

Als Menschen versuchten, die Polizeisperren zu umgehen, kam es zu erschreckenden Auseinandersetzungen. Die Amsterdamer Beamten setzten Polizeihunde ohne Maulkorb ein. Auf Twitter geht ein Video viral das zeigt, wie ein Mann von dem Hund gebissen wird. Es wurden seitens der Beamten Schlagstöcke gegen die Menschen eingesetzt. Die Bilder und Videos, die vielfach in den sozialen Medien zu sehen sind, zeigen einen massiven Gewalteinsatz und eine scheinbare Überforderung der Beamten.

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Der Museumplein gilt am heutigen Sonntag von 11.00 bis 23.00 Uhr als Sicherheitsrisikogebiet. In diesem Bereich kann jeder präventiv durchsucht werden.

Nachdem die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema den Notstand angeordnet hatte und die mobile Einheit am Sonntagnachmittag den Platz geräumt hatte, gingen viele der Anwesenden zum nahegelegenen Westerpark. Dort gab das „Forum für Demokratie“ („Forum voor Democratie“) den Startschuss für die Kampagne der Partei zu den kommenden Kommunalwahlen.

Zu dieser Zeit soll angeblich eine Farbbombe gegen die Tür des Parteibüros des Forums für Demokratie in der Amsterdamer Herengracht geworfen worden sein. Die Partei kündigt an, den Vorfall zu melden, und hat außerdem Überwachungsaufnahmen des Vorfalls auf Twitter veröffentlicht.

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Femke Halsema ist seit dem 12. Juli 2018 Bürgermeisterin von Amsterdam und war von 2002 bis 2010 Fraktionsvorsitzende von „GroenLinks“ im niederländischen Parlament, der Zweiten Kammer „Tweede Kamer“.

Auf dem Museumplein herrscht abgesehen von den entsetzlichen Bildern auch eine freundliche Atmosphäre. Neben dem Stedelijk Museum und dem Van Gogh Museum wurde im Dunkeln gegessen und geredet, es lief Musik. Auch Polizeibeamte sprechen mit den Demonstranten.

Im Twitterbeitrag zu sehen: Niederländische Veteranen bilden einen Schutzschild zwischen den Polizeikräften und den Demonstranten.

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Demonstrationsverbot und nächste Demo auf 16. Januar

Das „Amsterdamer Dreiergespann“ („driehoek“- bestehend aus der Stadtverwaltung, Polizei und der Staatsanwaltschaft („Openbaar Ministerie“) hatte die ursprüngliche Demonstration gegen die Coronamaßnahmen am Donnerstag verboten, weil die Aktivisten angeblich die Konfrontation suchten und gegen die Regeln verstoßen würden. Die Organisation beschloss daraufhin, „Kaffee zu trinken“ („koffie drinken“), was offiziell ihrer Ansicht nach keine Demonstration darstellen würde.

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Am 16. Januar soll auf dem Museumplein eine weitere Manifestation der Niederlande im Widerstand unter dem Titel „Gedenken an die Kaffeeschlacht“ stattfinden. Die Organisatoren kündigten am Sonntag an, dass sie von drei Orten aus Demonstrationen zum Museumplein organisieren wollen. Die Ausgangspunkte sind das Olympiastadion, der Westerpark und der Oosterpark, berichtet der niederländische Telegraaf auf seiner Webseite.

Auf Twitter zu sehen: Ein Mann, mittlerweile 87 Jahre alt geworden, hält bei der Demo ein Schild in der Hand:

„Ich möchte keinen Impfausweis“ mit einem #freehugs Sticker und mit roten Herzen verziert.

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