Kulturstaatsministerin Roth äußert sich zur documenta

Symbolbild

Die Kunstmesse documenta in Kassel sorgt in diesem Jahr für reichlich Wirbel. Ein großflächiges Gemälde der indonesischen Künstlergruppe „taring padi“ soll einen Juden mit Dracula-Zähnen und SS-Runen auf dem Kopf abbilden, daneben ist ein Schwein mit Helm abgebildet, auf dem Helm steht „Mossad“. Ein Davidstern ist auf einem roten Halstuch zu sehen.

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Der Vorsitzende der Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V., Volker Beck, schaltete wegen der Darstellung die Staatsanwaltschaft ein. Beck via Twitter: „Da die kulturpolitisch Verantwortlichen in Bund, Land und Kassel es versäumt haben, die documenta Leitung zu einem verantwortlichen Umgang mit ihrer Ausstellung anzuhalten, habe ich mich entschieden, die Sache der Staatsanwaltschaft in Berlin und Kassel zur Prüfung vorzulegen.“ Der Vorsitzende der DIG rief Kulturstaatsministerin Claudia Roth zum Handeln auf: „In anderen Fällen, insbesondere bei rassistischen & antimuslimischen Angriffen auf die Menschenwürde, hat die Kulturstaatsministerin zu Recht immer davor gewarnt, die Grenzen des Sagbaren nicht zu verschieben. Warum sollte dies bei der documenta anders sein?“

Am Montagabend wurde das umstrittene Werk abgedeckt und am Dienstag äußert sich die Kulturstaatsministern in einer Presserklärung:

Zum Umgang der Verantwortlichen der documenta sowie der Kuratoren mit dem Wandbild des Künstlerkollektivs Taring Padi, erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth:

„Es ist überfällig, dass dieses Wandbild, das eindeutig antisemitische Bildelemente aufweist, jetzt von der documenta entfernt wird. Die bloße Verhüllung und die Erklärung des Künstlerkollektivs Taring Padi dazu waren absolut inakzeptabel. Wie ich immer klar gesagt habe: Antisemitismus darf auf dieser Kunstaustellung, wie insgesamt in unserer Gesellschaft, keinen Platz haben.

Das gilt auch für Rassismus und jede Form der Menschenfeindlichkeit. Das sind die klaren Grenzen für die Kunstfreiheit. Antisemitismus ist keine Frage verletzter Gefühle Einzelner und eine eindeutig antisemitische Bildsprache lässt sich nicht durch einen anderen Kontext erklären oder relativieren.

Die Entfernung dieses Wandbildes ist nur ein erster Schritt. Dem müssen nun weitere Folgen: Es muss aufgeklärt werden, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass dieses Wandbild mit antisemitischen Bildelementen dort installiert wurde. Außerdem fordere ich die documenta-Verantwortlichen wie die Kuratoren dazu auf, jetzt unverzüglich zu überprüfen und sicherzustellen, dass bei der documenta nicht weitere eindeutig antisemitische Bildelemente gezeigt werden.

Der Schutz der Menschenwürde, der Schutz vor Antisemitismus, vor Rassismus und jeder Form der Menschenfeindlichkeit sind die Grundlagen unseres Zusammenlebens, die auch für das hohe Gut der Kunstfreiheit eine klare und unverrückbare Grenze sind.“


Auch die ehemalige Vizepräsidentin der Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V., Gitta Connemann, äußerte sich mit klaren Worten zu der Sache:

„Figuren mit Schläfenlocken und SS-Runen, Schweine mit Mossad-Helm, Boykott israelischer Künstler. Antisemitismus pur – mit Bundesmitteln. Und ein krasser Verstoß gegen den BDS-Beschluss des Bundestages. Konsequenzen – JETZT!“

Der DIG Vorsitzende Beck dankte Connemann für die klaren Worte.

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