
Pistorius: „Waldbrände wie gerade am Brocken können wir nur gemeinsam bewältigen, darum ist es für uns selbstverständlich, dass wir unser Nachbarlan bei der Bewältigung dieser äußerst anspruchsvollen Lage im Harz unterstützen!“
Am Mittwoch informierte sich der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, im Harz über den Einsatz niedersächsischer Kräfte bei der Bekämpfung des Feuers am Brocken auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts.
Seit dem vergangenen Sonntag sind circa 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr Braunlage und des Fachzuges „Information und Kommunikation“ des Landkreises Goslar im Rahmen der Nachbarschaftshilfe für den Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) eingebunden. Die Feuerwehr Braunlage sichert dabei am Wurmberg die Löschwasserversorgung für die eingesetzten Hubschrauber von Landes- und Bundespolizei, der Bundeswehr und von privaten Trägern. Der Fachzug des Landkreises Goslar organisiert den Betrieb eines Behelfsflugplatzes in Elend in Sachsen-Anhalt und stellt und den dortigen Brandschutz sicher.
Seit Sonntag unterstützt auch die Polizei aus Niedersachsen bei den umfangreichen Löscharbeiten: Ein Polizeihubschrauber, der ein mit Löschwasser gefülltes sogenanntes „Bambi-Bucket“ transportiert, ist quasi im Dauereinsatz.
Außerdem führt die Polizeiinspektion Goslar Maßnahmen zur Verkehrssicherung und zur Gefahrenabwehr auf niedersächsischem Gebiet durch. Die Wanderwege in Richtung des brandbetroffenen Gebietes rund um den Brocken werden von den Polizeikräften abgesperrt. Zudem erfolgt die Absicherung der Löschwasserentnahmestelle des Wurmberger Speichersees – hier holen die eingesetzten Hubschrauber immer wieder Wasser für ihren Überflug im Brandgebiet.
Minister Pistorius sagte nach dem Besuch bei den Feuerwehrkräften in Braunlage und bei der Polizeiinspektion Goslar:
„Ich danke allen Einsatzkräften aus Niedersachsen von Feuerwehr und Polizei, die unermüdlich und mit hohem Einsatz dabei helfen, dieses Feuer zu löschen. Die Kameraden der Feuerwehr haben mir genauso wie die Beamten der Polizeiinspektion Goslar geschildert, welche Herausforderungen sie gerade in diesem heftigen Brandszenario zu bewältigen haben.

Ich habe vor ihrer Leistung einen Riesenrespekt und bedanke mich sehr für den außergewöhnlichen Einsatz. Auch die vergangenen Tage haben wieder gezeigt, dass die Folgen des Klimawandels immer schneller sichtbarer werden. Wir können Waldbrände wie aktuell in Sachsen-Anhalt nur gemeinsam bewältigen.
Auch vor diesem Hintergrund habe ich mich vorgestern schon kurz am Braunschweiger Flughafen mit den Teams der italienischen Löschflugzeuge ausgetauscht, die uns in dieser Situation sehr unterstützen – auch dafür habe ich mich herzlich bedankt. Solche Szenarien werden angesichts einer immer trockeneren Vegetation und immer stärkerer Hitze auch in Deutschland zukünftig zur Dauerherausforderung.
Dafür müssen wir jetzt Vorsorge treffen – für die Sicherheit der Menschen, der Natur und unserer Einsatzkräfte. Das ist aber nur möglich, wenn wir deutlich mehr investieren als bisher ohnehin schon geplant. Die Anschaffung von Löschflugzeugen muss höchste Priorität bekommen. Ich fordere bereits seit zwei Jahren eine gemeinsam aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte Einheit von Löschflugzeugen, die als Teil der gemeinsamen europäischen Kapazitätsreserve für den Katastrophenschutz (RescEU) in den Dienst gestellt wird. Ich werde das Thema auch bei der Besprechung der Innenministerkonferenz in Hannover am kommenden Dienstag mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und meinen Amtskollegkollegen diskutieren.“
Bildquellen
- Foto-Termin-Brocken: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
- Foto-Termin-PI-Goslar: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport