Eine neue Kinderstube für den Hirschkäfer in Anten: Viertklässler der Grundschule Berge legen Meiler an

Erst ein Loch graben und es dann mit Eichenholz füllen: So sorgte eine vierte Klasse der Grundschule Berge für eine geeignete Kinderstube für den Hirschkäfer. Durch das Projekt lernten die Schüler, was den Hirschkäfer so besonders macht. Foto: TERRA.vita

Berge. Der Hirschkäfer ist der vermutlich imposanteste Käfer in Europa. Seine Kinderstube hat er als Larve in abgestorbenen, modernen Baumstümpfen, am liebsten von Eichen, in lichter, sonniger Lage. In einer gemeinsamen Aktion hat die vierte Klasse der Grundschule Berge mit dem Natur- und Geopark TERRA.vita einen sogenannten Hirschkäfermeiler, also einen Ersatzlebensraum für die Larven, angelegt.

Gefördert wurde das Projekt von der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung und dem Landkreis Osnabrück.

Der Hirschkäfer ist mit seinem knapp neun Zentimeter langen, kastanienfarbenen Körper und dem geweihartig geformten Oberkiefer sehr auffällig.

Was die wenigsten wissen ist, dass der er nur einen Bruchteil seines Lebens in dieser charakteristischen Gestalt verbringt. Die längste Zeit, etwa drei bis sieben Jahre, verbringt er als Larve unter der Erde und schlägt sich den Bauch mit moderndem Holz voll, bis er sich schließlich verpuppt und im Folgejahr für wenige Wochen als kräftiger Käfer ausfliegt.

Ein Hirschkäfer. Foto: Robert Balog/pixabay

Um ihm dafür einen passenden Lebensraum zu bieten, sorgten nun die Viertklässler unter Anleitung des Gebietsmanagements des Natur- und Geoparks TERRA.vita mit der TERRA.guide und zertifizierten Waldpädagogin Christiane Achelwilm und Ingo Zapp vom Forsthof Artland für den Hirschkäfermeiler.

Auf dem Grundstück des regionalen Naturschutzvereins RANA wurde fleißig geschaufelt, bis ein Loch mit knapp drei Metern Durchmessern und einem halben Meter Tiefe entstand. Dieses füllten die Kinder emsig mit Eichenholz. Aufgehäuft ergibt es im Innern für die Larven ein warmtemperiertes Gemisch aus faulendem Holz und Erde.

„Darin können auf jeden Fall ziemlich viele Hirschkäferkinder leben“, beurteilte eine Schülerin das Werk ihrer Klasse. Prüfen kann das TERRA.vita-Gebietsmanagerin Kristina Behlert erst in drei bis vier Jahren, wenn die ersten Hirschkäfer aus dem Meiler ausfliegen.

Die besten Bedingungen am lichten Waldrand mit jungen Eichen in direkter Nachbarschaft hat die Fauna-Flora-Habitat-Art in ihrer neuen Kinderstube dank der tatkräftigen Unterstützung der Schüler allemal.

Weitere Informationen über das Projekt und das Thema Fauna-Flora-Habitat sind erhältlich auf der Website der TERRA.vita-Gebietskooperationen unter 

www.terra-natura2000.de

Bildquellen

  • Hirschkaefermeiler: TERRA.vita
  • Hirschkäfer: Robert Balog/pixabay