Angriff im Zug von Kiel nach Hamburg: Mann verletzt mit Stichwaffe zwei Fahrgäste tödlich

26.01.

Innenministerin Sütterlin-Waack teilte in einem Statement anlässlich des tödlichen Angriffs in der Regionalbahn Höhe Brokstedt heute weitere Details mit:

„Im Bahnhof gab es beim Eintreffen der Polizei eine unübersichtliche Lage. Gegenüber der Polizei hat der Täter bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet. Nach ersten Anhörungen von bislang 24 Zeugen wurde der Täter im Zug überwältigt. Wie ihm die Verletzungen zugeführt wurden, ist noch unklar. Der Zug wurde dann gesichert. In vier Waggons wurden Blutspuren gefunden.

Der Täter ist ein 33 Jahre alter staatenloser Palästinenser, Ibrahim A. Er war von Juli bis November 2021 in Kiel gemeldet, weshalb er auch bei der Ausländerbehörde Kiel geführt wird. In Schleswig-Holstein gibt es zu ihm keine polizeiliche Kriminalakte. Die schleswig-holsteinische Polizei hat zu ihm jedoch zwei Einsatzberichte, einen wegen einer Streitigkeit, einen wegen Ladendiebstahl.

Er ist 2014 eingereist, seit 2015 in Nordrhein-Westfalen und Hamburg mehrfach straffällig geworden, u.a. wegen Gewaltdelikten. Zudem ist bekannt, dass er zuletzt am 19.1. aus einer Haft in Zusammenhang mit einer gefährliche Körperverletzung in Billwerder entlassen wurde. Die Verfahren sind in Hamburg geführt worden.“

Aufgrund des sehr dynamischen Tatverlaufes sei noch immer sehr viel unklar. 

Bei dem Messerangriff im Zug – in vier Waggons wurden Blutspuren gefunden – wurden zwei Menschen getötet, zwei weitere Menschen sind lebensgefährlich verletzt, drei weitere schwer. Derzeit sollen sich noch drei Personen im Krankenhaus aufhalten.

„Wir hoffen auf und wünschen auch Ihnen eine vollständige Genesung. Es konnten leider noch nicht alle Angehörigen erreicht werden, deshalb bitte ich um Verständnis, dass wir keine weiteren Details nennen“, so Innenministerin Sütterlin-Waack.


Ibrahim A. reiste am 24. Dezember 2014 in Deutschland ein, aus welchem Land er einreiste, ist den Behörden unbekannt. Ibrahim A. saß seit dem 20. Januar 22 in der Hamburger JVA Billwerder in U-Haft, weil er einen Mann mit einer Stichwaffe niedergestochen und einen weiteren Mann körperlich verletzt hatte.

Am 18. August 2022 verurteilte das Amtsgericht Sankt Georg Ibrahim A. zu einer Haftstrafe von einem Jahr und einer Woche.

Am 19. Januar 2023 wurde Ibrahim A. aus dem Gefängnis in Billwerder aus der U-Haft entlassen, da die geleistete U-Haft fast seiner verurteilten Haftstrafe entsprach. Eine U-Haft diene nur zur Sicherstellung des Verfahrens.

Die Pressekonferenz zu dem tödlichen angriff im RE 70 in Brockstedt im Video

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Mehr Informationen

Nach dem Angriff auf Insassen einer Regionalbahn in Brokstedt am gestrigen Tag laufen die Ermittlungen der Itzehoer Mordkommission in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Itzehoe weiterhin auf Hochtouren.

Der Beschuldigte befindet sich nicht mehr in ärztlicher Behandlung, sondern im Gewahrsam der Polizei. Die Vorführung des 33 Jahre alten Tatverdächtigen vor dem Amtsgericht Itzehoe auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe wegen Mordes erfolgt am heutigen Tag um 15.00 Uhr. Über den Ausgang der Vorführung informiert der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe ab 16.30 Uhr.

Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unbekannt, wie die Ermittlungsbehörden erklären.

Der 33-Jährige befand sich bis vor kurzem in einer Hamburger Justizvollzugsanstalt aufgrund eines Körperverletzungsdeliktes. „Dass der Mann Erkenntnisse im Bereich der Sexualstraftaten besitzt“, kann die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Zuletzt war der staatenlose Palästinenser ohne festen Wohnsitz. Er soll erstmals 2014 in Deutschland eingereist sein.

Am heutigen Tag finden weitere Vernehmungen von Zeugen statt, die Spurensicherung am Tatort wird ebenfalls fortgesetzt.

Da sich in dem Zug, in dem sich die Tat ereignete keinerlei Videoüberwachung befand, bitten die Ermittler Zuginsassen, die noch nicht mit der Polizei gesprochen haben, sich unter der Telefonnummer 04821 602 2002 zu melden. Unter der angegebenen Nummer ist zudem ab sofort das Bürgertelefon erreichbar.

Im Zuge der noch andauernden Ermittlungen bittet die Mordkommission Itzehoe um weitere Hinweise. Für das anonyme Hochladen von Video-, Foto- und sonstigen Dateien ist ab sofort das Polizei Schleswig-Holstein Hinweisportal über den Link https://sh.hinweisportal.de/ freigeschaltet.

Wie die Polizei heute mitteilte, handelt es sich bei den Getöteten handelte es sich um eine 17jährige Jugendliche und ihren 19jährigen Bekannten. Beide stammen aus Schleswig-Holstein.

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Weitere Informationen

Bei einem Angriff in einem Zug von Kiel nach Hamburg hat ein Mann am heutigen Nachmittag zwei Fahrgäste tödlich verletzt und weitere Personen verletzt. Das Motiv der Tat ist aktuell noch unklar, die Ermittlungen der Itzehoer Mordkommission in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Itzehoe laufen auf Hochtouren.

Nach derzeitigen Erkenntnissen griff ein 20 bis 30 Jahre alter Mann gegen 14.55 Uhr in der Regionalbahn Fahrgäste mit einer Stichwaffe an. Nach Polizeiangaben, erlitten dabei zwei der Opfer tödliche Verletzungen, drei weitere Menschen wurden schwer verletzt, weitere vier Menschen wurden leicht verletzt.

Wie die Polizei berichtet, gelang es Zeugen unmittelbar nach der Tat, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei am Bahnhof in Brokstedt festzuhalten. Der Mann mit der Stichwaffe hatte ebenfalls Verletzungen.

Hintergründe der Tat sowie weitere Details zum Tathergang, der Identität von Täter und den Opfern sind laut den Ermittlungsbehörden noch noch unklar.

Die Polizei in Itzehoe hat sich nun zur Identität des Tatverdächtigen geäußert, sie stehe nun fest. „Es handelt sich bei ihm um einen 33 Jahre alten, staatenlosen Palästinenser. Der Mann kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus“, so Merle Neuhaus, Pressesprecherin der Polizei Itzehoe.

Die Hintergründe der Tat bleiben jedoch weiterhin unklar.

Der Mann soll mehrfach wegen Sexual- und Gewaltdelikten polizeilich bekannt gewesen sein und erst vor einer Woche aus der U-Haft entlassen worden sein, so berichtet unter anderem der Focus. Eine weitere Person soll sich noch in einem kritischen Zustand befinden.