
Die Entscheidung, auf der Iburgerstrasse ein Tempolimit von 30 km/h einzuführen, wird vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB) wie bereits 2021 als nicht notwendig und unzweckmäßig angesehen.
„Bekannterweise ist die Kapazität einer Hauptverkehrsstrasse bei ungehindertem Verkehrsfluss bei Tempo 30 bis zu 1/3 geringer als bei Tempo 50. Zudem wird es wegen der häufigeren Staus zu Stoßzeiten auf den Hauptverkehrsstraßen zu einem regen Ausweichverkehr durch die Wohngebiete kommen.
Das erhöht sowohl den Schadstoffausstoß als auch die Unfallhäufigkeit in den Wohnquartieren, so das dadurch die Gesundheit der Bürger zusätzlich gefährdet wird. Mit Tempo 30 auf den Hauptverkehrsachsen passiert also genau das, was eigentlich vermieden werden sollte“, so Reimer Thiessen, Verkehrsexperte des BOB.
„Nachweislich sinkt der mittlere Lärmpegel bei konstant Tempo 30 gegenüber konstant Tempo 50 km/h lediglich um rund 2dB(A), dass heißt unterhalb der physiologischen Hörschwelle von 3 dB(A), folglich gibt es bei dieser Geschwindigkeit keine für das menschliche Ohr feststellbare Lärmminderung.
Auch die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) würde sinken, weil die Busse wesentlich mehr Zeit für ihre Fahrstrecken benötigen. Es gibt kaum Gründe, die für ein solches Tempolimit, auch versuchsweise, sprechen. Die gefährlichsten Unfälle innerorts sind Kreuzungs- und Abbiegeunfälle, insbesondere Kollisionen Lkw mit Radfahrern.
Dabei spielt die Geschwindigkeit oft keine Rolle, insbesondere bei Abbiegeunfällen, da hierbei ohnehin langsam gefahren wird“, erklärt Thiessen weiter.
Bildquellen
- Messstation: Bianka Specker