FDP/UWG-Gruppe: „Auf zu neuen Ufern“

Der Bereich „Neumarkt“ in Osnabrück am 5.Juli 2023. Foto: Bianka Specker

Zur Verkehrsproblematik in der Osnabrücker Innenstadt erreichte uns eine Stellungnahme der FDP/UWG Ratsfraktion.

Der Gruppenvorsitzende Dr. Thomas Thiele, langjähriges Ratsmitglied, nimmt wie folgt Stellung:  

„Die Steuerung der unterschiedlichen Verkehre ist in Osnabrück seit 20 Jahren ein zentrales Anliegen der FDP Osnabrück.

Die Mobilitätsanforderungen der Menschen haben sich in dieser Zeit stark verändert – es gibt mehr Fahrradverkehr, zu viel motorisierten Individualverkehr und zu wenig guten ÖPNV. Darauf müssen Politik und Verwaltung reagieren und zukunftsfähige Konzepte entwickeln.

Wir brauchen ein umfassendes Verkehrskonzept, das für die heutigen Anforderungen Lösungen bereithält und sowohl Auto, Busse, LKW, Radverkehr, Fußgänger, ÖPNV und Ampelschaltungen berücksichtigt.

Schon 2001 wurde in einem Bürgergutachten die Sperrung des Neumarktes für den Individualverkehr gefordert. Der langjährige Stadtbaurat und danach gewählte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert hat leider eine positive Entwicklung des Neumarktes immer wieder verhindert. Der Nachfolger als Stadtbaurat scheint ebenfalls nicht an einer Lösung in absehbarer Zeit interessiert zu sein.

Die neue Oberbürgermeisterin hat sich zumindest für eine „kleine Lösung“ ausgesprochen, damit die Planungen weitergehen können. Doch überzeugt sind wir nicht, dass beim endgültigen Schwur zur Neumarktsperrung noch alle Fraktionen dabei sein werden. Die CDU überlegt offenbar noch, ob sie ihre Blockade in diesem Punkt gänzlich aufgeben möchte und kann.

Unserer FDP/UWG-Gruppe geht die nun beschlossene „kleine Lösung“ nicht weit genug. Solange die Busse fahren, werden wir keine attraktive Platzgestaltung bekommen. Die Umwandlung des Neumarktes in einen Aufenthaltsbereich für die Bürger und Besucher der Stadt bleibt unser Ziel.

Für ein umfassendes Mobilitätskonzept fordern wir seit zwei Jahrzehnten einen vielfältigen Verkehrsmix mit neuen Konzepten. 

Ein Kreisverkehr auf den Innenstadtwall minimiert Staus, erlaubt Verkehrssicherheit besonders für Radfahrer und Fußgänger und ermöglicht einen reibungslosen ÖPNV.

Mit der Einrichtung einer Ringbuslinie können zentrale Umsteigebeziehungen am Adolf-Reichwein-Platz und am Bahnhof realisiert werden. Zur Ergänzung des ÖPNV-Angebotes sind Quartiersbusse für gehbehinderte Menschen in der Innenstadt zu schaffen. 

Der Neumarkt und die vordere Johannisstraße wären komplett frei von Auto- und Busverkehr. Das wären wichtige Puzzleteile für eine Verkehrspolitik, die den Menschen im Mittelpunkt sieht. 

Ein LKW-Durchgangsverkehr durch die Innenstadt muss verhindert werden. Erst die Vollendung des Autobahnrings A 33 liefert diese notwendige Umleitung und Entlastung.

Der motorisierte Individualverkehr muss weiterhin zielgerichtet die Stadt erreichen und in die Stadt fließen, anstatt in Staus zu stehen. 
Alle Parkhäuser müssen weiterhin direkt anzufahren sein. 

Osnabrück soll eine Stadt zum Ankommen, nicht zum Durchfahren sein – eben lebenswert.“

Oliver Hasskamp, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Gruppe ergänzt:

„Es freut uns, dass auch die anderen Fraktionen und die Oberbürgermeisterin einsehen, dass wir uns ein „Weiter so“ in der Stadtentwicklung nicht leisten können. Wir Alle möchten unsere Stadt zukunftsfähig aufstellen, damit sie ein attraktiver Standort für Handel, Bewohner und Besucher wird.

Die jetzt favorisierte „kleine Lösung“ mit Sperrung vor dem Landgericht geht in die richtige Richtung, ist aber noch kein großer Wurf, um Osnabrück wieder attraktiver zu machen.“


Mehr Informationen zur UWG Osnabrück unter:

https://uwg-osnabrueck.de

Mehr Informationen zur FDP Osnabrück unter:

https://www.fdp-osnabrueck.de

Bildquellen

  • Neumarkt-juli2023: Bianka Specker