Löwin entpuppt sich als Wildschwein

Fotorechte: José Maria Galàn / CyberTracker

Nach 30 Stunden Ungewissheit entpuppt sich die in „Löwin“ aus dem Video als Wildschwein

Auf einer heute anberaumten Pressekonferenz verkündet der Bürgermeister Michael Grubert (SPD): „Es gibt derzeit keine akute Gefährdungslage.“

„Die Polizei sei weiter aufmerksam“, erklärte der Leiter des Polizeireviers Teltow, Peter Foitzek.

In Abstimmung mit der Berliner Polizei werde wieder der Normalbetrieb aufgenommen, verkündete er gemeinsam mit Bürgermeister Grubert nach einer langen Suche nach der zuvor angeblich gesichteten „Löwin“.

„Ich kann guten Gewissens sagen, es gibt keine Gefährdungslage“, erklärt Michael Grubert wiederholt den Pressevertretern vor Ort.

Die erfolgten Maßnahmen dienten der Gefahrenabwehr, so der Polizeisprecher. Zwei Cybertracker kamen nach einer Videonanalyse unabhängig beide zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Tier im Video um ein Wildschwein handelt.

Auch der hinzugezogene Wildtierexperte Ehlert ging nicht von einer Löwin aus.

„Es gebe auch helle Wildschweine“, stellte Bürgermeister Grubert fest, „nicht nur dunkelgraue Tiere“. Das habe er eindrucksvoll feststellen müssen.

Die Bilder wurden von Georg Messerer, einem professionellen Spurenleser mit einem CyberTracker-Zertifikat (int. Standard für Spurenlesung) der Gemeinde Kleinmachnow zur Verfügung gestellt. Durch zwei unabhängige Experten (einer davon aus Südafrika) wurden Körperform und Haltung des auf dem Video abgebildeten Tieres analysiert. Beide kamen zu dem Schluss, dass es sich keinesfalls um einen Löwen handele. Fotorechte: José Maria Galàn / CyberTracker

Warum die aufwendigen Maßnahmen erfolgten?

„Es diente der Gefahrenabwehr.“ Zur Sicherheit der Bevölkerung sei man zunächst von einer Gefährdungslage ausgegangen, doch weder die aufwendige Suche Polizei, noch sonst hätte sich ein Hinweis aus die Existenz einer Löwin in Kleinmachnow oder Umgebung ergeben.

Nachdem nun auch die Analyse des Videos der beiden unabhängigen Cybertracker überzeugte, ging man nicht mehr von einer Gefahrenlage aus.

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Weitere Informationen

Was war passiert?

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erreichte die Polizei gegen 00:00 Uhr ein Notruf nach der Sichtung eines freilaufenden Wildtieres im Richard-Strauss-Weg in Kleinmachnow. Von der konkreten Situation wurde ein Handyvideo aufgenommen und der Polizei vorgelegt. „Nach Prüfung des Videomaterials handelt es sich nach einer ersten Einschätzung bei dem Wildtier um eine Löwin. Die geschilderte Situation wird als glaubwürdig angesehen“, erklärte die zuständige Polizeibehörde.

Im Rahmen der Eilzuständigkeit leitete die Polizei unverzüglich Suchmaßnahmen nach der Raubkatze sowie umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ein. Hierzu waren bereits zur Nachtzeit mehr als 30 Streifenwagen der Polizei Brandenburg im Einsatz. Zudem erfolgte die Einbeziehung von Polizeihubschraubern aus Berlin und Brandenburg sowie von Einsatzkräften der Polizei Berlin. Bereits in der ersten Nacht wurden durch die Polizei Tierärzte, Jäger und Veterinäre alarmiert, die den Polizeieinsatz fachkundig unterstützten.

Durch die Polizei erfolgte über die Sozialen Medien und Lautsprecherdurchsagen eine Warnung der Bevölkerung. Die Regionalleitstelle informierte die Anwohner in dem betreffenden Gebiet mit Hilfe von Warn-Apps. Schwerpunkt der Suche war der Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf.

Auch Ermittlungen zur Herkunft des Wildtieres wurden von den Ermittlern aufgenommen. Es wurde keine Löwin bzw. ein vergleichbares Wildtier in der geprüften Tierhaltungseinrichtungen, wie Tierparks, Zoos, Tierschutzeinrichtungen oder Zirkusse, vermisst.

Bildquellen

  • VA_Kleinmachnow1: José Maria Galàn / CyberTracker
  • VA_KleinMachnow2: José Maria Galàn / CyberTracker