
Wie wir bereits gestern berichteten, soll es am Mittwochvormittag an der Stadtteilschule zu einer Bedrohung mit einer Schusswaffe zum Nachteil einer Lehrerin gekommen sein. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Wie die Polizei Hamburg mitteilt, alarmierte ein Vertreter der Stadtteilschule Blankenese gestern Vormittag den Polizeinotruf. Nach derzeitigen Erkenntnissen betraten kurz zuvor zwei junge männliche Personen einen Klassenraum und bedrohten eine Lehrerin mit einer Schusswaffe. Anschließend flüchteten beide Personen aus dem Klassenraum in unbekannte Richtung.
„Auf Basis dieser Erkenntnisse begannen Einsatzkräfte der Polizei bereits kurze Zeit später mit den Absperrmaßnahmen des Schulgeländes. Anschließend begannen die Spezialeinheiten des Landeskriminalamts (LKA 24) mit den Durchsuchungen der Schulgebäude und der Klassenräume“, so der Polizeisprecher.
Nach Abschluss dieser Durchsuchungen gegen 15:00 Uhr wurden die Schüler unter polizeilicher Begleitung aus der Schule geführt. Eine Angehörigenbetreuung wurde in der „Reichspräsident Ebert Kaserne“ mit Hilfe der Bundeswehr gewährleistet. Eine Gefahrenlage für Unbeteiligte konnte zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen werden. Konkrete Hinweise auf Tatverdächtige gab es zu diesem Zeitpunkt nicht.
4 Festnahmen nach weiterer Bedrohungslage
Unabhängig davon erhielt die Polizei gegen 14:50 Uhr einen Einsatz, bei der es in der Mendelssohnstraße in Bahrenfeld zu einer Bedrohungslage gekommen sein soll. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen konnten Zivilfahnder wenig später vier Personen vorläufig festnehmen.
Bei den vier festgenommen Personen handelt es sich um drei Kinder (12,12,13) und einen 14-jährigen Jugendlichen.
„Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass einer der Zwölfjährigen und der 13-Jährige auch für die Tat in der Frahmstraße in Frage kommen könnten.
Hierbei stellten die Polizisten auch zwei augenscheinliche Spielzeugwaffen sicher.
Das zuständige Landeskrimimalamt führt die weiteren Ermittlungen.
Im Zusammenhang mit den polizeilichen Maßnahmen in der Frahmstraße waren heute insgesamt etwa 400 Beamte beteiligt“, erklärte der Hamburger Polizeisprecher Holger Vehren abschließend.
Zum Motiv für die Taten oder zu den Hintergründen der Personen gab es derzeit noch keine Auskunft.
Update
Nach den Bedrohungssituationen an den Stadtteilschulen in Blankenese und Bahrenfeld, in deren Zusammenhang mehrere Kinder und ein Jugendlicher zunächst vorläufig festgenommen wurden, haben die Ermittlungen des zuständigen Landeskriminalamts (LKA 124) weitere Erkenntnisse ergeben.
Die zeitgleich zu den Durchsuchungen des Schulkomplexes durch die Spezialkräfte eingeleiteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben erste Hinweise auf zwei 12- und 13-jährigen Kinder.
Im Zusammenhang mit der Bedrohungslage an der Stadtteilschule Bahrenfeld wurde neben einem Zwölfjährigen, der auch an dem Vorfall an der Frahmstraße beteiligt gewesen sein könnte, noch ein weiterer Zwölfjähriger, ein 14-Jähriger sowie ein Elfjähriger vorläufig festgenommen. Hierbei stellten die Fahnder auch zwei Spielzeugwaffen sicher.
Die Polizeipressestelle berichtete zunächst von einem festgenommenen 13-Jährigen.
Allerdings konkretisierte sich im weiteren Verlauf eine Tatbeteiligung gegen das 13-jährige Kind, sodass die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnanschrift erwirkte. Dieser wurde noch am Abend vollstreckt.
Im Zuge dessen stellten die Ermittler neben Beweismitteln noch eine weitere Spielzeugwaffe sicher.
Alle fünf Festgenommen wurden erkennungsdienstlich behandelt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in die Obhut ihrer Erziehungsberechtigten gegeben. Die Ermittlungen dauern an.