
Unter der Führung der Staatsanwaltschaft Osnabrück gelang der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück am heutigen Donnerstagmorgen ein empfindlicher Schlag gegen eine mutmaßliche Drogenhändler-Bande, die seit mehreren Jahren aktiv war.
Unterstützt wurden die Ermittler dabei von zahlreichen Einsatzkräften. Neben Kollegen aus Nordrhein-Westfalen, beteiligten sich unter anderem auch niedersächsische Spezialeinheiten, Rauschgift- und Bargeldspürhunde sowie zahlreiche Beamte aus der Zentralen Polizeidirektion Hannover an der groß angelegten Durchsuchungsaktion in Niedersachsen und NRW.
Diverse Drogen wie Marihuana konnten beschlagnahmt werden. Neben den zahlreichen Beweismitteln, beschlagnahmten die Ermittler einen Schreckschussrevolver, 21 hochwertige Uhren und Schmuck, gefälschte Zertifikate für Gewerbeanmeldungen, digitale Datenträger, illegale Messer, einen Taser sowie einen Schlagring.
Die Ermittler fanden außerdem einen Baseballschläger, der griffbereit neben der Hauseingangstür stand.

Kriegsmunition für eine Kalaschnikow
Die Beamten entdeckten zudem circa 900 Schuss echte Munition, darunter Kriegsmunition für eine Kalaschnikow. Sie fanden Bargeld in Höhe von 30.000 Euro sowie andere Vermögenswerte bei der Durchsuchungsaktion.
„Die intensive Ermittlungsarbeit unserer Kollegen hat sich gelohnt. Diese Aktion zeigt, dass wir konsequent und mit aller Härte gegen die organisierte Kriminalität vorgehen“, so Kim Junker-Mogalle, Pressesprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.

Mit aller Härte gegen die organisierte Kriminalität
Bereits Ende vergangenen Jahres gerieten die drei Hauptbeschuldigten und neun weitere Beteiligte in das Visier der Ermittler.
Die Bande soll die Stadt Osnabrück sowie benachbarte Regionen im angrenzenden Nordrhein-Westfalen mit Drogen versorgt haben. Wie sich herausstellte, ging die mutmaßliche Drogenbande bei ihren Machenschaften arbeitsteilig vor und traf zudem einige Sicherheitsvorkehrungen, um strafrechtlichen Repressalien zu entfliehen.
„Das waren Profis, die äußerst konspirativ unterwegs waren und sich mit ihren kriminellen Machenschaften den Lebensunterhalt verdient haben“, so Junker-Mogalle.
Zu diesem Ermittlungserfolg äußert sich der Oberstaatsanwalt Dr. Alexander Retemeyer wie folgt: „Auch wenn sich die Rechtslage hinsichtlich Cannabis durch die Einführung des Konsumcannabisgesetzes im Lauf der Ermittlungen geändert hat, zeigt sich dennoch, dass die mühevolle Arbeit der Ermittlungsbehörden sich weiter lohnt.
Mit dem organisierten illegalen Anbau von Cannabis kann die Organisierte Kriminalität immer noch finanziell sehr erfolgreich sein. Diese kann nur mit Entschlossenheit, hohen Strafen und effektiver Vermögensabschöpfung bekämpft werden.“

Die Polizeibeamten sicherten zahlreiche Beweismittel
Dass diese Vorkehrungen der Bande vor Repressalien jedoch nicht ausreichend waren, mussten alle 12 Beschuldigten am heutigen Tage feststellen. Bei den Durchsuchungen in den insgesamt 16 Objekten in Espelkamp, Melle, Georgsmarienhütte, Osnabrück, Bramsche, Salzgitter, Hannover, Nettetal und Brüggen fanden die Polizeibeamten zahlreiche Beweismittel.
Auf einem landwirtschaftlichen Gehöft in Espelkamp entdeckten die Einsatzkräfte eine professionell betriebene Indoor-Plantage. Im Zuge dessen beschlagnahmten die Ermittler 160 Pflanzen, 440 Setzlinge sowie rund 3 kg abgeerntetes Marihuana.
In unmittelbarer Nachbarschaft durchsuchten die Polizeibeamten ein weiteres Objekt. Unterstützt wurden sie dabei durch Spezialeinheiten der Polizei. Die im Vorfeld gewonnenen Erkenntnisse brachten den Bewohner nicht nur mit dem Drogenhändlerring in Verbindung. Darüber hinaus gab es Hinweise, dass der Mann der Reichsbürgerszene angehört. Im Haus des Mannes wurden neben unzähligen Marihuana-Setzlingen und Pflanzen rund 900 Patronen für Waffen aufgefunden.
Einige der Beschuldigten wurden für weitere Maßnahmen, unter anderem die erkennungsdienstliche Behandlung, zur Polizeidienststelle verbracht.
Die Durchsuchungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen, es können sich im Laufe der Ermittlungen noch weitere Funde und Informationen ergeben.
Ein Video der Polizeilichen Durchsuchungsaktion am heutigen Donnerstag:
Videoquelle: Polizei Osnabrück