Gemeinsam gegen Gewalt: Papenburg setzt Zeichen am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen

Die orangene Bank wurde als Zeichen gegen häusliche Gewalt aufgestellt. Stadt Papenburg

Zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November hat die Stadt Papenburg mit vielfältigen Aktionen ein starkes Zeichen gegen Gewalt gesetzt. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt des Kommunalen Präventionsrates wurde das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Ein starkes Symbol

Den Auftakt bildete am Samstag, den 23. November, die Enthüllung einer orangenen Bank im Stadtpark. Bürgermeisterin Vanessa Gattung, Bundestagsabgeordneter Julian Pahlke und die Polizeikommissariatsleiterin in Papenburg, Sina Butke, enthüllten gemeinsam die Bank, die als bundesweit bekanntes Symbol gegen Gewalt an Frauen gilt. „Diese Bank ist mehr als ein Mahnmal – sie soll ein Ort sein, an dem wir innehalten, zuhören und die Wichtigkeit des Engagements gegen Gewalt erkennen“, betonte Bürgermeisterin Gattung.

Informationsaktion und Unterstützung

Direkt im Anschluss informierten Mitglieder des Arbeitskreises sowie lokale Beratungsstellen vor dem neuen Ems-Center. Ziel war es, über häusliche Gewalt aufzuklären und Betroffenen konkrete Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Parallel dazu setzten die Papenburger Musswessels-Bäckereien mit der Kampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ein praktisches Zeichen, indem sie ihre Backwaren in speziell gestalteten Tüten verkauften.

Am Montagabend, den 25. November, rundete ein Kinoevent das Programm ab. Das Kino Papenburg zeigte den Film „Morgen ist auch noch ein Tag“, der die Folgen häuslicher Gewalt eindringlich beleuchtet. Im Anschluss lud der Arbeitskreis zum offenen Gespräch ein.

Bekämpfung der Problematik

Der Aktionstag erinnert seit 1960 an die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt und betont die Dringlichkeit der Bekämpfung dieser Problematik. Die neuesten Zahlen des Bundeskriminalamtes zeigen eine beunruhigende Zunahme von Straftaten gegen Frauen.

Häusliche Gewalttaten stiegen im Vergleich zum Jahr 2022 um 5,6 %, Sexualstraftaten um 6,2 %, und die Zahl der Femizide hat sich so weit erhöht, dass fast täglich eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wird. Neu am Lagebild ist, dass das Bundeskriminalamt erstmals Zahlen zu Straftaten erfasst hat, die aus Geschlechtsfeindlichkeit an Frauen und Mädchen verübt wurden.

Diese genaue Definition ist relevant, da sie einerseits die Strafverfolgung präzisieren und andererseits die Präventionsangebote gezielt anpassen kann.

Betroffene können sich rund um die Uhr an das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 wenden. Auch lokale Anlaufstellen wie die BISS-Beratung, die Caritas oder die Gleichstellungsstelle der Stadt stehen mit Rat und Tat zur Seite.