Spitzengespräch von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz mit dem SPD-Präsidium

Die Bischofskonferenz kommt fuer ein Spitzengespraech ins Willy-Brandt-Haus in Berlin, 04.11.2024. Foto: dbk © Kira Hofmann/Photothek

Thema: Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Fragen zum Frieden im Mittelpunkt

Die SPD-Parteiführung und Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz haben sich am heutigen Montag, dem 4. November 2024, zu einem Spitzengespräch im Willy-Brandt-Haus getroffen. Die beiden Delegationen wurden von den SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, geleitet.

Thematische Schwerpunkte bildeten vor allem Fragen zum Engagement für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Beide Delegationen betonten übereinstimmend, dass sie sich weiterhin als verlässliche politische, gesellschaftliche und kirchliche Akteure gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einsetzen werden: „Das gilt auf der Ebene der Bundesrepublik Deutschland wie auch auf europäischer Ebene. Rassismus und Antisemitismus dürfen in unserem Land keinen Platz haben.“

Beide Seiten betonten im Gespräch das gemeinsame Engagement für eine wehrhafte Demokratie und die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und vertieften das Verständnis der jeweiligen aktuellen Maßnahmen.

„Insbesondere in Zeiten, in denen die Demokratie von Rechtspopulisten angegriffen wird und offen antidemokratische Forderungen an Normalität zu gewinnen scheinen, müssen alle Demokraten zusammenstehen. Gerade jetzt gilt es, für unsere demokratischen Werte Farbe zu bekennen und unsere pluralistische Gesellschaft zu erhalten.“

Weitere Schwerpunkte des Gesprächs waren die Themen Migration und Integration sowie Krieg und Frieden. Die SPD-Parteiführung und die Deutsche Bischofskonferenz unterstrichen, dass es umgehend ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geben muss. „Die territoriale Integrität der Ukraine steht dabei ebenso außer Frage wie unsere Solidarität mit dem europäischen Nachbarn in Kiew.“

Angesichts des dramatischen Nahostkonflikts waren sich beide Seiten einig, dass auch hier die Bundesrepublik Deutschland ihre Vermittlungsbemühungen im Nahen Osten weiter verstärken muss. Die katholische Kirche betonte ihre fortgesetzte solidarische Unterstützung der Bevölkerung im Nahen Osten über Religionsgrenzen hinweg.

Beim Spitzengespräch wurden auch aktuelle bioethische Fragen und die Reformbemühungen in der katholischen Kirche erörtert, insbesondere im Hinblick auf die vor einer Woche in Rom zu Ende gegangene Weltsynode.

Dieser Austausch zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Präsidium der SPD soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Das letzte Treffen dieser Art fand am 28. September 2015 statt.

Teilnehmer am Spitzengespräch waren vonseiten der SPD:

  • Saskia Esken und Lars Klingbeil (Vorsitzende der SPD)
  • Bundeskanzler Olaf Scholz
  • Achim Post (stellvertretender Vorsitzender der SPD)
  • Dr. Matthias Miersch (kommissarischer Generalsekretär der SPD)
  • Dietmar Nietan (Schatzmeister der SPD)
  • Prof. Dr. Lars Castellucci (Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion)
  • Bundesminister Hubertus Heil (Bundesminister für Arbeit und Soziales)

Vonseiten der Deutschen Bischofskonferenz nahmen teil:

  • Bischof Dr. Georg Bätzing (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz)
  • Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg)
  • Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ (Hildesheim)
  • Diözesanadministrator Prälat Dr. Clemens Stroppel (Rottenburg-Stuttgart)
  • Dr. Beate Gilles (Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz)
  • Prälat Dr. Karl Jüsten (Leiter des Katholischen Büros Berlin)
  • Uta Losem (Stellvertreterin des Leiters des Katholischen Büros Berlin)
  • Dr. Matthias Kopp (Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz)

Bildquellen

  • Bischofskonferenz: dbk © Kira Hofmann/Photothek.