Wahltag in den USA: Kamala Harris oder Donald Trump?

Foto: Tumisu/Pixabay

Am ersten Dienstag im November wählen die Amerikaner ihren Präsidenten. Nicht direkt, sondern die wahlberechtigten Bürger wählen Wahlmänner (Electors), von denen es insgesamt 538 gibt. Jeder Bundesstaat hat so viele Wahlmänner, wie er Abgeordnete im Repräsentantenhaus und Senatoren im Senat hat. Washington D.C. stellt als Bundesdistrikt 3 Wahlleute.

Mit Ausnahme von zwei Bundesstaaten gibt es das „the winner takes it all“ Prinzip: Die Mehrheit der Stimmen erklärt einen Kandidaten zum Sieger, und ihm werden alle Wahlleute dieses Bundesstaates zugerechnet. Ausnahmen von diesem Prinzip bilden Maine und Nebraska, wo zwei Wahlmänner an den Mehrheitskandidaten gehen, die anderen jedoch nach Distrikten verteilt werden.

Im Dezember kommen die Wahlmänner ihres Bundesstaates zusammen und geben ihre Stimme für den Präsidentschaftskandidaten ab. Theoretisch können sie auch eine andere Wahl treffen.

Präsident wird am Ende der Kandidat, der mindestens 270 Stimmen der Wahlmänner von insgesamt 538 Wahlleuten auf sich vereinen kann. Bei einer Pattsituation entscheidet das Repräsentantenhaus über den zukünftigen Präsidenten Amerikas, der Senat über den Vizepräsidenten.

Das Prinzip der Wahlmänner kann dazu führen, dass nicht derjenige Kandidat Präsident wird, der die meisten Wählerstimmen auf sich vereint. Es kommt auf die Anzahl der Wahlmänner an, die in den Staaten gewonnen werden. So fielen im Wahljahr 2016 die meisten Wählerstimmen auf Hillary Clinton, jedoch gewann Donald Trump aufgrund des Wahlsystems, da er die Mehrheit der Wahlmänner hinter sich vereinen konnte.

Besondere Beachtung schenkt man dabei den sogenannten Swing States, weil diese Staaten genug Wahlmänner bieten, um den Ausgang der Wahl entscheidend zu beeinflussen. Ein Wechsel eines dieser Staaten ins demokratische oder republikanische Lager kann die Mehrheit der Wahlmännerstimmen verändern, daher ziehen sie große Aufmerksamkeit und große politische Debatten vor Ort auf sich.

Unsere Redaktion hat die Fühler ausgestreckt und einzelne Stimmungen in den Staaten aufgefangen. Unterschiedlich beurteilt wurde die Wahl einer Präsidentin: Während in New Jersey eine Frau im höchsten Amt keine Rolle spielte, nur die Kandidatin an sich, war dies in Kentucky, im mittleren Süden, noch mit Vorbehalten verbunden.

Ein endgültiges Wahlergebnis kann bei einem knappen Rennen oder bei rechtlichen Auseinandersetzungen sogar Tage dauern. Ein erstes vorläufiges Bild der Wahl ist meist schon in der Nacht auf den 6. November zu erwarten.