Aschaffenburg – Mann griff unvermittelt und gezielt ein Kind in Kindergartengruppe an

Heute Nachmittag gegen 17:15 stellte sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann der Presse in Aschaffenburg nahe des Parks unter dem Magnolienhain. Herrmann berichtete, dass die Waffe des 28-Jährigen ein Küchenmesser war, machte jedoch keine näheren Angaben dazu.

Der Mann soll unvermittelt und gezielt ein Kind in einer Kindergartengruppe im Park mit dem Messer angegriffen haben. Ein zweijähriger marokkanischer Junge starb. Ein 41-jähriger deutscher Passant, der zufällig dort im Park war und laut Herrmann mutig zum Schutz der anderen Kinder einschritt und sich gegen den Angreifer stellte, wurde von dem mutmaßlichen Täter tödlich verletzt.

Ebenfalls wurde ein zweijähriges syrisches Mädchen verletzt. Wie die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach berichtete, wurde das Mädchen dreimal im Halsbereich verletzt, zum Glück jedoch nicht lebensgefährlich.

Der Angreifer wurde von Passanten verfolgt; die Polizei konnte ihn 12 Minuten nach der Tat festnehmen. Er sei bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen und danach jeweils in psychiatrische Behandlung eingewiesen worden.

Das letzte Mal ordnete das Amtsgericht am 9. Dezember 2024 eine Betreuung mit einer amtlichen Betreuerin an.

Am 19. November 2022 kam der 28jähriger Afghane nach Deutschland; Anfang 2023 habe der 28-jährige Mann einen Asylantrag gestellt. „Da das Dublin-Verfahren nicht zeitgerecht abgeschlossen werden konnte, schloss sich ein normales Asylverfahren an“, erklärte Innenminister Herrmann.

Am 4. Dezember 2024 habe der Mann seine freiwillige Ausreise angekündigt und dies gegenüber der Ausländerbehörde kundgetan, so dass das BAMF am 11. Dezember 2024 das Asylverfahren einstellte und den Asylbewerber zur Ausreise aufforderte.

Innenminister Herrmann stellte fest: „Er ist bislang nicht ausgereist und war weiterhin in psychiatrischer Behandlung.“

Herrmann erklärte sein Entsetzen über „die schreckliche Tat“; das Motiv für die Tat müsse weiter aufgeklärt werden. Der Mann leide offensichtlich an psychischen Erkrankungen. Die Ermittler, die seine Wohnung in der Asylbewerberunterkunft untersucht haben, fanden dort nur Medikamente. Hinweise auf einen radikalen Hintergrund gab es nicht.

Alle Opfer außer Lebensgefahr

Gesundheitsministerin Judith Gerlach berichtete über die Verletzten in der Klinik. Dort wurden drei Patienten behandelt, darunter das syrische Mädchen. Ein 61-jähriger Mann wurde im Thoraxbereich verletzt und bereits erfolgreich operiert. Daneben wurde noch eine Erzieherin verletzt, die einen Unterarmbruch erlitt. Alle Patienten seien außer Lebensgefahr.

Gesundheitsministerin Gerlach wies auf die Folgen der Tat bei den anwesenden Kindern und Erwachsenen im Park hin, die die schreckliche Tat mitansehen mussten, und nannte eine Telefonnummer des bayrischen Kriseninterventionsteams, die zur Hilfe stehen würden.

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  • Polizei, Blaulicht: Franz P. Sauerteig/ Pixabay