Wer auf die Internetseite des Haushaltswarenherstellers geht, liest folgendes:
Liebe Berater/-innen, liebe Vertriebs- und Geschäftspartner/-innen und liebe Tupperware Fans, wir haben unsere Geschäftstätigkeit offiziell eingestellt. Vielen Dank für eure Unterstützung! Danke, dass ihr uns als essentieller Bestandteil auf der Reise von und mit Tupperware® begleitet habt. Eure Leidenschaft hat eine langanhaltende Wirkung! Diese vielen gemeinsamen Momente werden wir in guter Erinnerung behalten. Wir versichern euch, dass wir alle bis einschließlich 29. Dezember 2024 eingegangenen Bestellungen bearbeiten und versenden werden. Aufgrund der aktuellen Situation sind wir allerdings mit einem hohen Auftragsvolumen konfrontiert, wodurch sich die Lieferzeit um mehrere Wochen, voraussichtlich bis Ende Januar, verzögern kann. Danke für alles, Euer Tupperware Deutschland Team
Quelle: https://www.tupperware.de
Die Tupperware Deutschland GmbH hatte am 27.11.2024 beim Amtsgericht Frankfurt Insolvenz angemeldet. Es wurde ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestimmt, und der Geschäftsbetrieb in Deutschland sollte zunächst weiterlaufen.
Zuvor hatte schon die US-Muttergesellschaft Insolvenz angemeldet, ebenso wie die Tochtergesellschaften in Österreich und der Schweiz.
Das Problem waren seit Jahren sinkende Verkaufszahlen aufgrund der steigenden Konkurrenz im Onlinehandel, die Tupperware vor schwere Problemen stellten.
Wie die „Lebensmittelzeitung“ hinter einer Bezahlschranke berichtet, herrschte seit dem 8. Januar Klarheit über das Aus des Unternehmens in Deutschland. Der Geschäftsführer Marco De Benedetti hätte sich vergeblich dafür eingesetzt, Lizenzverträge vom US-Mutterkonzern zu erhalten.
Wie die LZ berichtet, betrifft die Einstellung in Deutschland 12.000 Berater sowie 60 Mitarbeiter.
Die Zukunft von Tupperware in Amerika nach der Insolvenz ist ungewiss.
Die Geschichte der legendären Schüsselchen
Tupperware wurde von Earl S. Tupper erfunden, der in den 1950er Jahren die erste Wunder-Schüssel mit einem luft- und wasserdicht schließenden Deckel entwickelte. Lebensmittel blieben dadurch länger frisch. Eine Frau namens Brownie Wise hatte die Idee, diese Neuerung mittels Hauspartys an die Frau zu bringen, was zur Entstehung der Tupperpartys führte.
1961 wurde die erste Tupperware-Fabrik in Europa eröffnet, und 1962 wurde Tupperware Deutschland ins Handelsregister eingetragen. In diesem Jahr fand auch die erste Tupperparty in Deutschland statt.
Das beliebteste Produkt war die Große Rührschüssel, allgemein als „Pengschüssel“ bezeichnet. Sie ist der Klassiker für den schwer zu händelnden Hefeteig. In der Pengschüssel werden die Zutaten hinzugefügt, geknetet und der Hefeteig kann darin perfekt reifen, da der Teig in der luftdicht verschlossenen Schüssel aufgehen kann, bis der Deckel mit einem „Peng“ aufspringt.
Die Schüssel war natürlich auch für Salate bestens geeignet und auf vielen Grillpartys zu sehen.
Die Produktpalette von Tupperware wuchs im Laufe der Zeit erheblich, und die Erfindung wurde zu einem kulturellen Phänomen mit einem langfristig erfolgreichen Verkaufskonzept – den Tupperpartys. Ein Produkt, das eigentlich aus deutschen Haushalten nicht wegzudenken ist, kennt doch fast jeder das Phänomen der Tupperschublade.