Willkommen, Makena! Die Giraffenkuh aus Münster ist nun im Zoo Osnabrück zu Hause

Giraffenkuh Makena ist gestern aus dem Allwetterzoo Münster zur Giraffenherde am Schölerberg gezogen. © Zoo Osnabrück, Lara Holzkamp

Der Zoo Osnabrück freut sich über tierischen Zuwachs: Die Netzgiraffenkuh Makena ist aus dem Allwetterzoo Münster an den Schölerberg umgezogen. Damit leben nun vier Netzgiraffen in der afrikanischen Tierwelt Samburu des Zoos.

Am Montag, den 24. Februar, machte sich die 18-jährige Makena auf den Weg von Münster nach Osnabrück. „Ein Giraffentransport ist immer eine logistische Herausforderung“, erklärt Katja Lammers, Artenschutz-Kuratorin im Zoo Osnabrück.

Dafür kommen Spezialtransporter mit höhenverstellbaren Anhängern zum Einsatz. „Alles hat reibungslos geklappt, und Makena hat die Reise trotz ihres Alters erstaunlich gut gemeistert“, berichtet Lammers zufrieden. In freier Wildbahn erreichen Giraffen ein Alter von etwa 20 bis 25 Jahren. Die Entscheidung, Makena nach Osnabrück zu bringen, traf das Europäische Erhaltungszuchtprogramm. Hintergrund ist der umfassende Umbau der Giraffenanlage im Allwetterzoo Münster, weshalb für die Giraffenkuh ein neues Zuhause gesucht wurde.

Mit ihrem Umzug verlässt die letzte Giraffe den Münsteraner Zoo. „Besonders bei älteren Tieren ist ein möglichst stressfreier Transport entscheidend. Die kurze Strecke zwischen Münster und Osnabrück war dabei ein großer Vorteil“, betont Lammers. „Wir sind glücklich, Makena bei uns eine Altersresidenz zu bieten, in der sie ihren Lebensabend genießen kann“, fügt die Biologin hinzu.

Netzgiraffen gelten laut der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet. In den letzten drei Jahrzehnten sind ihre Bestände in der Wildnis um rund 40 Prozent auf etwa 11.000 Tiere zurückgegangen. „Die Alterspyramide bei Zootieren unterscheidet sich deutlich von der wildlebender Populationen“, erklärt Lammers.

„In der Natur gibt es viele Jungtiere, aber nur wenige ältere Giraffen. In menschlicher Obhut werden sie dank medizinischer Versorgung und Schutz vor Gefahren wie Raubtieren, Nahrungsknappheit oder extremen Witterungsbedingungen oft deutlich älter. Deshalb wird die Nachzucht im Zuchtbuch streng kontrolliert – der Platz für die Tiere muss gesichert sein.“

Behutsame Eingewöhnung

Nach ihrer Ankunft am Schölerberg stehen für Makena zunächst Ruhe und genaue Beobachtung im Mittelpunkt. „In den ersten Tagen haben wir sie besonders im Blick“, erzählt Revierleiterin Petra Kunze, die seit 26 Jahren die Giraffen im Zoo Osnabrück betreut.

„Makena muss sich an den neuen Stall und die Außenanlage gewöhnen.“

Schon bald wird sie ihre Artgenossinnen Manja, Mabili und Nanji kennenlernen. „Sobald die Gruppe harmoniert, können wir sie schrittweise mit den Impalas, Großen Kudus, Straußen und Ellipsenwasserböcken vergesellschaften. Unsere flexible Außenanlage erlaubt uns, das in aller Ruhe anzugehen“, so Kunze.