Ein Theaterprojekt im Bergbaumilieu mit Führung durch den Hasestollen im Museum Industriekultur

SOHLE EINS-ACHTZIG, Moritz Schoenbrodt, Foto: Lea Korte

Das Figurentheater Osnabrück präsentiert: „SOHLE EINS-ACHTZIG“

Am 28. und 29. März 2025 (jeweils 18:00 und 19:00 Uhr) lädt das Figurentheater Osnabrück in Kooperation mit dem MIK Museum Industriekultur Osnabrück zur Aufführung von „SOHLE EINS-ACHTZIG“ ein – ein Stück, das tief in die Welt des Bergbaus eintaucht.

Bereits der Weg zum Spielort im Haseschachtgebäude der ehemaligen Steinkohlenzeche am Piesberg wird zum Erlebnis: Über das „Mundloch“ im Süberweg betreten die Besucher den 300 Meter langen Hasestollen und erfahren bei einer unterirdischen Führung Spannendes zur Bergbaugeschichte Osnabrücks.

„Sanft knirschte Heikos Schädel, als ihn der Abraum begrub. Seitdem wächst Gras über ihm, sind Seen entstanden und Wälder gepflanzt worden. Doch am 26. März bricht die Erde auf – und mit Heiko kehrt nicht nur die Erinnerung an das Vergangene zurück. Andere Geister, die uns nicht loslassen, treten ebenfalls ans Licht.“

Mechanisches Theater trifft auf Industriemechanik

Inspiriert von den Mechaniken der Jahrhundertwende, wie sie in der Dauerausstellung des MIK zu sehen sind, setzen Räder, Rollen, Bänder und Riemen ein mechanisches Theater in Gang. Es nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die Geschichte einer Landschaft im Wandel.

Das Stück spielt im Bornaer Revier südlich von Leipzig, wo Anfang des 20. Jahrhunderts der Großtagebau begann. Im Tagebau Espenhain wurde über sechs Jahrzehnte Kohle gefördert, Dörfer verschwanden unter Baggern, und mehr als 8.000 Menschen mussten umgesiedelt werden. Viele Bergbauregionen Europas teilen dieses Schicksal – und die Frage, was nach dem Bergbau bleibt.

„SOHLE EINS-ACHTZIG“ erzählt von der Transformation einer Landschaft durch geologische und soziale Umbrüche. Begleitet wird die Inszenierung von einer Phonola, einem um 1913 gebauten, luftdruckbetriebenen Klavierspielautomaten. Fünf Blasebälge schnaufen im Rhythmus der Pedale, eine Papierrolle quietscht und gleitet über den Tonabnehmer, bis sie klappernd zum Stillstand kommt.

Hebel, Ketten, Zahnräder und Wellen übersetzen die Löcher der Rolle in Musik – in einer Geschwindigkeit, die menschliche Grenzen sprengt. So entstehen Klänge, die weit über die Möglichkeiten eines menschlichen Spielers hinausgehen.

Kreativteam

  • Konzept, Text, Bühne, Puppen: Moritz Schönbrodt
  • Konzept, Komposition, Bühne, Musik: Johannes Kürschner
  • Stimmen: Andreas Larraß, Laura Talenti
  • Draufblick: Linda Fülle
  • Betreuung: Martin Bieri, Holger Kuhla, Dimitrios Stamou

Veranstaltungsdetails

  • Termine: Freitag, 28. März 2025, 18:00 und 19:00 Uhr | Samstag, 29. März 2025, 18:00 und 19:00 Uhr
  • Programm: Führung durch den Hasestollen und die Dauerausstellung des MIK im Haseschachtgebäude, gefolgt von der Aufführung
  • Kosten: 18 Euro, ermäßigt 10 Euro
  • Ticketverkauf: Über das Figurentheater Osnabrück: figurentheater-osnabrueck.de
  • Treffpunkt: MIK Museum Industriekultur Osnabrück, Eingang Magazingebäude, Süberweg 50a, 49090 Osnabrück

Bildquellen

  • SOHLE EINS-ACHTZIG, Moritz Schoenbrodt, Foto_ Lea Korte-4: MIK, Lea Korte