Eklat im Weißen Haus: Präsident Trump bricht Treffen ab

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Das Video vom Treffen im Oval Office in voller Länge. Videoquelle: White House auf youtube

Der Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sowie Vizepräsident J.D. Vance am 28. Februar 2025 im Weißen Haus erschüttert Menschen weltweit, die auf einen baldigen Frieden in der Ukraine gehofft hatten.

Der Eklat resultierte aus tiefem Misstrauen und unterschiedlichen politischen Zielen und entwickelte während eines Treffens, das ursprünglich eine Rohstoffpartnerschaft zwischen der Ukraine und den USA besiegeln sollte, eine ungeahnte Dynamik. Das Treffen in Washington sollte eigentlich Sicherheitsgarantien für ein Abkommen über seltene Erden gewährleisten, das laut US-Präsident Trump eine Art Schutz bieten würde, indem es US-Geschäftsinteressen in die Ukraine bringt und eine Präsenz vor Ort schafft.

Die Spannungen entzündeten sich vor laufenden Kameras zahlreicher Medien im Oval Office, als Trump und J.D. Vance den ukrainischen Präsidenten Selenskyj scharf kritisierten. Trump warf ihm vor, „respektlos“ zu sein und „überhaupt nicht dankbar“ für die bisherige US-Unterstützung im Krieg gegen Russland. Er beschuldigte Selenskyj, mit seiner Haltung einen „Dritten Weltkrieg“ zu riskieren, und drängte ihn, einem Deal mit Russland zuzustimmen, mit der Aussage: „Entweder Sie machen einen Deal, oder wir sind raus.“

Vance verstärkte dies, indem er Selenskyj gegen Ende des etwa einstündigen Gesprächs vorwarf, im Oval Office vor laufenden Kameras zu „protestieren“, und fragte, ob er sich je für die US-Hilfe bedankt habe – eine Anschuldigung, die ignorierte, dass Selenskyj dies mehrfach öffentlich getan hatte.

Selenskyjs harte Worte über Putin erschwerten die Verhandlungen, so der Vorwurf von Trump. Selenskyj wehrte sich gegen diese Kritik, indem er darauf hinwies, dass Russland der Aggressor sei. Er forderte Trump auf, „keine Kompromisse mit einem Mörder“ zu schließen. Die Fronten verhärteten sich zunehmend.

Selenskyj verwies zudem auf die Annexion der Krim 2014 und die gescheiterten Minsk-Vereinbarungen, um zu unterstreichen, dass Putin nicht vertrauenswürdig sei.

Trump und Vance hatten offenbar eine kompromissbereitere Haltung von Selenskyj erwartet. Die Situation eskalierte, als Vance Selenskyj vorwarf, ukrainische Wehrpflichtige zwangsweise an die Front zu schicken. Dieser konterte mit der rhetorischen Frage, ob Vance je in der Ukraine gewesen sei, um die Lage zu verstehen.

Während Trump einen sofortigen Waffenstillstand anstrebte, lehnte Selenskyj dies ab. Er strebt eine Fortsetzung der Kämpfe mit Unterstützung ausländischer Waffenlieferungen und Hilfen an, um eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Russland zu erreichen. Zudem forderte er Sicherheitsgarantien für einen dauerhaften Frieden, deren Diskussion Trump auf später verschieben wollte. Darauf ließ sich Selenskyj nicht ein.

Ein großer Teil des Konflikts war auch der plötzliche Wandel in der amerikanischen Ukraine-Politik, den Donald Trump unmittelbar nach seiner Amtseinführung umsetzte. Anders als sein Vorgänger Joe Biden, der die Ukraine entschlossen unterstützte, schien Trump entschlossen, die US-Hilfe zu reduzieren und Selenskyj zu einem schnellen Friedensschluss mit Russland zu drängen.

Selenskyjs Weigerung, diese Linie bedingungslos zu akzeptieren, und sein Festhalten an Sicherheitsgarantien, die im geplanten Abkommen fehlten, verstärkten die Spannungen. Trumps Bemerkung, der Krieg wäre ohne US-Hilfe „in zwei Wochen vorbei“, und seine spätere Äußerung auf Truth Social, Selenskyj sei „nicht bereit für Frieden“, zeigten eine klare Kluft: Trump sah Selenskyjs Haltung als Undankbarkeit, während dieser die ukrainische Souveränität und Sicherheit verteidigte und sich unverstanden fühlte.

Nachdem die Medien das Oval Office verlassen hatten, beendete Trump das Treffen vorzeitig. Es gab keine gemeinsame Pressekonferenz mehr, was möglicherweise auch daran lag, dass das geplante Rohstoffabkommen nicht unterzeichnet wurde.

Selenskyj verließ das Weiße Haus vorzeitig, was den Eklat besiegelte. Europäische Verbündete wie Macron und Scholz sprachen daraufhin von einem „historischen Tiefpunkt“ und einer „Schande“.

Die Europäer wollen am Sonntag zu einem Treffen zusammenkommen, um sich zu beraten.

In seiner Erklärung auf Truth Social bezeichnete Trump das Treffen als „bedeutsam“ und schrieb, dass „durch Emotionen erstaunliche Dinge herauskommen“. Er warf Selenskyj vor, nicht zum Frieden bereit zu sein, und fügte hinzu: „Es ist erstaunlich, was durch Emotionen herauskommt, und ich habe festgestellt, dass Präsident Selenskyj nicht zum Frieden bereit ist.“

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Trumps Reaktion nach dem Eklat

In seinem Statement auf der Plattform Truth Social bezeichnete Trump das Treffen als „bedeutsam“ und schrieb, dass „durch Emotionen erstaunliche Dinge herauskommen„. Er warf Selenskyj vor, nicht zum Frieden bereit zu sein, und sagte: „Es ist erstaunlich, was durch Emotionen herauskommt, und ich habe festgestellt, dass Präsident Selenskyj nicht zum Frieden bereit ist.

Die Erklärung von Präsident Donald J. Trump ins Deutsche übersetzt:

„Wir hatten heute ein sehr bedeutsames Treffen im Weißen Haus. Wir haben viel gelernt, was ohne ein Gespräch unter solchem Feuer und Druck nie verstanden werden könnte. Es ist erstaunlich, was durch Emotionen herauskommt, und ich habe festgestellt, dass Präsident Selenskyj nicht zum Frieden bereit ist, wenn Amerika involviert ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft. Ich will keinen Vorteil, ich will FRIEDEN. Er hat die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office nicht respektiert. Er kann zurückkommen, wenn er bereit ist für Frieden.“

Gestern während des Besuchs wurde bekanntgegeben, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Ukraine sich auf ein Abkommen geeinigt haben, das die Auszahlung von weiteren 400 Millionen Dollar (rund 385 Millionen Euro) an die Ukraine ermöglicht. Mit der am Freitag erzielten Einigung soll der für die Ukraine freigegebene Betrag auf 10,1 Milliarden Dollar erhöht werden. Insgesamt sind 15,5 Milliarden Dollar im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Hilfspakets vorgesehen.