Trump kündigt 25 % Zölle ab April auf Autos an- Deutschland stark betroffen

US-Präsident Donald Trump kündigte am Mittwoch an, ab dem 3. April 25 % Sonderzölle auf Autos zu erheben, die nicht in den USA produziert werden. Diese Maßnahme soll die US-Autoindustrie stärken, Handelsdefizite reduzieren und Zölle angleichen. Trump hatte ausländischen Autoherstellern mehrfach angeboten, ihre Produktion in die USA zu verlagern- das sei zollfrei.  

VDA-Präsidentin Hildegard Müller kritisiert die angekündigten US-Zölle von 25% auf importierte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ab dem 3. April als schädlich für den freien Handel, die Automobilindustrie, globale Lieferketten und Verbraucher – besonders in den USA. Sie warnt vor negativen Folgen für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks sowie vor einem globalen Handelskonflikt.

Die deutsche Automobilindustrie fordert dringende Verhandlungen zwischen USA und EU über ein bilaterales Abkommen, um Zölle und Handelshemmnisse abzubauen und Effizienz zu steigern. Müller betont die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft und verweist auf erfolgreiche Verhandlungen in Trumps erster Amtszeit.

Eine VDA-Umfrage zeigt, dass 86% der automobilen Mittelstandsunternehmen von den Zöllen betroffen wären, 32% direkt und 54% indirekt. Die USA sind ein zentraler Handelspartner Deutschlands mit einem Handelsvolumen von 44,7 Mrd. Euro im Jahr 2024, wobei deutsche Firmen dort 138.000 Menschen beschäftigen und über 844.000 Fahrzeuge produzieren.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich ebenfalls kritisch und erklärte, sie bedauere zutiefst die Entscheidung der USA. Sie unterstrich die Bedeutung der tief verwobenen Lieferketten zwischen den USA und der EU sowie die negativen Folgen für den Handel beider Seiten. Von der Leyen setzte auf eine diplomatische Lösung und kündigte an, die EU werde die Maßnahme prüfen und weiterhin Verhandlungen anstreben, um die wirtschaftlichen Interessen Europas zu schützen.

Die EU könnte erneut Zölle auf bestimmte US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey oder Motorräder einführen. Solche Gegenmaßnahmen wurden bereits während Trumps erster Amtszeit (2017–2021) eingeführt und später ausgesetzt. Die deutsche Autoindustrie, die im Jahr 2024 über 446.000 Fahrzeuge laut VDA in die USA exportierte, steht vor einer Herausforderung.

Während Hersteller wie BMW und Mercedes-Benz bereits Produktionsstätten in den USA betreiben, könnten vor allem Audi und Porsche, die stark auf Importe angewiesen sind, hart getroffen werden. Die Zölle könnten die Preise für importierte Fahrzeuge erheblich steigern und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Marken auf dem US-Markt gefährden.

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