
Im Rahmen einer groß angelegten Fahndungsaktion entlang der Europastraße 30 (E 30) von der niederländischen bis zur polnischen Grenze sowie auf den nördlichen und südlichen Autobahnverbindungen wurden vom 15. auf den 16. Mai 2025 bedeutende Erfolge erzielt. Ziel war die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität, die durch die EU-Osterweiterung und das gestiegene Verkehrsaufkommen an Bedeutung gewonnen hat.
Beteiligte Behörden und Koordination
Die Aktion, initiiert von der Polizeidirektion Osnabrück (Polizei Niedersachsen), umfasste die Zusammenarbeit mit den Polizeien Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, der Bundespolizei, verschiedenen Zollbehörden sowie der niederländischen Polizei. Kontrollen fanden auf Straße, Schiene und Wasser statt, unterstützt durch wiedereingeführte Grenzkontrollen der Bundespolizei an der niederländischen Grenze.
Eine zentrale Koordinierungsstelle beim Zentralen Verkehrsdienst (ZVD) der Polizeiinspektion Osnabrück gewährleistete die schnelle Verarbeitung der Fahndungsdaten.
Fahndungsschwerpunkte
Die Aktion konzentrierte sich auf folgende Deliktbereiche:
- Bandenkriminalität
- Rauschgiftkriminalität
- Kfz-Kriminalität
- Urkundenkriminalität
- Islamistischer Terrorismus/Extremismus
- Verstöße gegen das Ausländer- und Asylrecht
- Verstöße gegen Zoll- und Steuervorschriften
Ergebnisse der Aktion
- Kontrollen: Über 900 Fahrzeuge und mehr als 1.700 Personen kontrolliert
- Strafanzeigen: Ca. 100, darunter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, ausländerrechtliche Verstöße, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschungen
- Festnahmen: 9 Personen
- Weitere Maßnahmen: Mehrere Ordnungswidrigkeitenanzeigen, Besteuerungsverfahren und sonstige Feststellungen
Besondere Einzelfälle
- Bargeldschmuggel im ICE (Emmerich): Bei einer Kontrolle im ICE auf Höhe des Bahnhofs Emmerich wurde ein 44-jähriger Reisender mit über 80.000 Euro Bargeld ohne Herkunftsnachweis angetroffen. Ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche wurde eingeleitet. Der Reisende wurde zu einer Polizeidienststelle gebracht.
- Zigarettenschmuggel an der Grenze (Twist): An der deutsch-niederländischen Grenze bei Twist kontrollierten Kräfte der Bundespolizei einen 62-jährigen Mann, der ca. 30.000 unversteuerte Zigaretten in einem Ford Focus mitführte. Der Steuerschaden wird auf über 5.000 Euro geschätzt.
- Betäubungsmittel (Emmerich): Ein 36-jähriger Mann wurde im ICE mit etwa 2.000 g mutmaßlichem Heroin festgenommen.
- Illegales Glücksspiel (Weener): llegales Glücksspiel in Weener:
Fahnder der Polizeiinspektion Leer/Emden entdeckten in einer Sportsbar in Weener illegales Glücksspiel. Drei manipulierte Glücksspielautomaten inkl. Tageseinnahmen im vierstelligen Bereich wurden beschlagnahmt. Eine 21-jährige Servicekraft ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis wurde festgenommen. - Bargeldschmuggel (Elten, NRW): Bargeldschmuggel am Grenzübergang bei Elten (NRW): Fahnder der Bundespolizei kontrollierten eine 36-jährige Frau, die zuvor mit ihrem Pkw in die BRD eingereist war. Im Rahmen der Kontrolle wurden im Handschuhfach über 100.000 Euro in bar aufgefunden. Die Frau wurde zwecks weiterer Maßnahmen zu einer Polizeidienststelle gebracht. Das Geld wurde sichergestellt.
- Kuriose Panne auf der A7 (Evendorf): Bei einer Kontrolle auf der A7 bei Evendorf musste ein Fahrzeug aufgrund fehlenden Versicherungsschutzes stillgelegt werden. Die fünf Insassen wollten sich von zwei Bekannten abholen lassen. Das Problem: Auch die Bekannten fuhren mit unversicherten Fahrzeugen vor – am Ende standen drei stillgelegte Fahrzeuge und sieben ratlose Männer auf dem Parkplatz.
Fazit
„Die länderübergreifende Fahndungsaktion war ein voller Erfolg. Die intensive Zusammenarbeit der beteiligten Behörden hat maßgeblich zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität beigetragen“, resümierte Malte Hagspihl, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück.
„Wir danken allen beteiligten Behörden für die hervorragende Kooperation.“
Bildquellen
- Polizei: Jonas Augustin/pixabay