
Der biologischen Vielfalt neuen Raum geben
In der Gemeinde Esterwegen (Samtgemeinde Nordhümmling) liegt nahe dem Badesee Erikasee der von Anglern genutzte Hestersee. Der 3 Hektar große See entstand durch Sandabbau, bietet jedoch mit seinen steilen, unbewachsenen Ufern wenig Lebensraum für Fische, Amphibien und andere Wassertiere.
Ganz anders der im Herbst 2024 von der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland angelegte Flachwassersee, der über einen Graben mit dem Hestersee verbunden ist. Dieses neue Biotop schafft wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna.
„In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Esterwegen ist ein ökologisch wertvolles Biotop entstanden, in dem sich Insekten, Fische, Wasserpflanzen, Blumen, Bäume und Sträucher natürlich ansiedeln und entwickeln können“, betonte Landrat Marc-André Burgdorf bei der Einweihung.

Bereits jetzt brüten Uferschwalben an den sandigen Abbruchkanten, und Brachvögel sowie Eisvögel wurden gesichtet.
„Der Gemeinderat hat das Projekt einstimmig unterstützt. Wir stehen voll hinter diesem einzigartigen Naturschutzvorhaben“, erklärte Bürgermeister Heinrich Thomes.
„Die ökologische Aufwertung dieses Teils des Ohetales, das als Naherholungsgebiet dient, gibt der Natur Raum und vermittelt Wissenswertes über heimische Tier- und Pflanzenarten“, ergänzte Gemeindedirektor Christoph Hüntelmann. Die beliebte Emsland-Route führt direkt am neuen Gewässer vorbei.
Der über 1 Hektar große Flachwassersee wurde mit flachen Wasserzonen, Inseln und naturnah gestalteten Ufern angelegt. „Dieses Biotop ist eine Kinderstube für Tiernachwuchs. Das flache Wasser erwärmt sich im Frühjahr schnell, was die Entwicklung von Fischlarven und Kaulquappen fördert“, erklärte Franz-Josef Evers, 1. Vorsitzender der Naturschutzstiftung.

Auch Libellenlarven und über 2.000 Insektenarten profitieren von den ins Wasser ragenden Pflanzen und Wurzeln, die Schutz und gute Laichbedingungen bieten. Eine 12 Meter breite und 30 Meter lange Verbindung zum Hestersee ermöglicht den Austausch zwischen den Gewässern.
Ein Aussichtshügel bietet Besuchern einen vollständigen Überblick über das Biotop. Vier Infotafeln erläutern anschaulich die Tier- und Pflanzenwelt sowie die ökologischen Prozesse im neuen Lebensraum.
Noch fehlt dem Flachwassersee ein Name. Philippe Gründer und Maike Hoberg von der Naturschutzstiftung rufen dazu auf, Vorschläge einzureichen. „Der Begriff „Flachwassersee“ beschreibt nur die technische Funktion, nicht aber das enorme ökologische Potenzial dieses blühenden Lebensraums“, betonen sie.

Namensvorschläge nimmt die Naturschutzstiftung bis zum 10. Juni 2025
- per E-Mail
- über ihre Social-Media-Kanäle auf
- Instagram https://www.instagram.com/naturschutzstiftung_emsland/ und
- Facebook https://www.facebook.com/people/Naturschutzstiftung-Emsland/61572249556673/ entgegen.
Der Flachwassersee wurde im Rahmen des Hotspotprojekts „Vielfalt in Geest und Moor“ zur Förderung der biologischen Vielfalt vom Landkreis Emsland und der Naturschutzstiftung finanziert.
Weitere Informationen gibt es auf der Website der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland: