
Am Dienstag, dem 10. Juni 2025, gegen 10:00 Uhr, ereignete sich am Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) in der Dreierschützengasse in Graz eine der schwersten Amoktaten in der Geschichte Österreichs.
Ein 22-jähriger ehemaliger Schüler tötete zehn Menschen, darunter sieben Schüler und eine erwachsene Person, vermutlich eine Lehrkraft, bevor er sich selbst in einer Schultoilette das Leben nahm. Mit einer legal besessenen Pistole und einer Schrotflinte eröffnete der Täter das Feuer in mindestens zwei Klassenräumen. Eine zweistellige Anzahl an Personen wurde schwer verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Die Polizei reagierte mit einem Großeinsatz, bei dem Spezialeinheiten der Cobra, zwei Polizeihubschrauber und über 160 Rettungskräfte mit 65 Fahrzeugen im Einsatz waren. Bis 11:30 Uhr wurde die Schule evakuiert, und die Lage galt gegen Mittag als gesichert. Schüler und Lehrer wurden in die Helmut-List-Halle gebracht, Eltern ins ASKÖ-Stadion verwiesen. Kriseninterventionsteams und das psychiatrische Krisentelefon Psynot standen Betroffenen zur Verfügung.
Die genaue Motivlage des Täters ist noch unklar, wobei Mobbing als möglicher Faktor genannt wird. Bundeskanzler Christian Stocker sprach von einer „nationalen Tragödie“, Bürgermeisterin Elke Kahr von einer „furchtbaren Tragödie“. Internationale Anteilnahme kam unter anderem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Polizei bittet, keine Bilder oder Videos des Vorfalls in sozialen Netzwerken zu verbreiten, um Nachahmungseffekte zu vermeiden.
Die Ermittlungen laufen, während Graz und Österreich um Fassung ringen.
Hinweis: Dieser Beitrag behandelt Themen wie Suizidgedanken und psychische Gesundheit, die für manche Leser belastend sein können. Wenn Sie selbst betroffen sind oder Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an professionelle Hilfe, wie die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Hotline 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (Deutschland, kostenfrei).
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