Grüne begrüßen Pläne für Medizinstudiengang in Osnabrück

Bajus: Nichtstun hilft nicht gegen Ärztemangel

Die Pläne der Osnabrücker Hochschulen, der Stadt und des Landkreises Osnabrück einen privaten Medizinstudiengang einzurichten, wird vom Grünen Landtagsabgeordneten Volker Bajus begrüßt. Bajus will auch den Prozess der Akkreditierung beim Wissenschaftsministerium, also der Anerkennung des Studiengangs, unterstützen.

„Universität und Hochschule haben mit den bereits vorhandenen Studiengängen viel Erfahrung im Bereich Gesundheit. Auch die Region bietet mit den großen Kliniken und den Berufsfachschulen wichtige Praxisfelder. Es ist also alles da, um auch Mediziner auszubilden“, so Bajus. 

„Damit wird nicht nur der Studienstandort Osnabrück weiter ausgebaut, sondern auch für Ärztenachwuchs in der Region gesorgt. Das ist für uns überlebenswichtig, denn der Ärztemangel ist bereits Realität und trifft immer mehr Menschen bei uns. Mit entsprechenden Stipendien kann man die Absolventen zum Bleiben in der Region motivieren. Dazu kommt der „Klebeeffekt“. Wer unsere Region kennen und lieben gelernt hat, der bleibt“, erläutert Bajus, den es selber vor 40 Jahren wegen des Studiums nach Osnabrück verschlagen hat.

In Studiengebühren sieht der Grüne allerdings einen echten Wermutstropfen.

„Für einen privaten Studiengang fallen erhebliche Gebühren an. Deswegen ist diese Lösung für uns nur zweite Wahl, aber allemal besser als gar kein Osnabrücker Medizinstudium. Angesichts der schwierigen Finanzlage im Land ist eine staatliche Finanzierung keine realistische Option. Das wissen alle Beteiligten“, so Bajus.

2010 haben sich die Ministerpräsidenten Wulff und sein Nachfolger McAllister bewusst für Oldenburg und damit gegen Osnabrück als dritten Medizinstudiengang in Niedersachsen entschieden. „Das können wir jetzt noch lange beklagen. Bringt nur nichts. Hochschulen, Landkreis und Stadt haben jetzt eine mutige und zukunftsorientierte Lösung auf den Tisch gelegt. Wir hoffen, dass Firmen, private Förderer und Gemeinden mit Stipendien helfen“, so der Grüne abschließend.

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  • Doktor, Arzt: Tung Nguyen/Pixabay