
Nach knapp drei Jahren Bauzeit rollt der Verkehr wieder über die Hamburger Straße im Osnabrücker Stadtteil Schinkel. Mit der feierlichen Freigabe am heutigen Tag endet eines der ambitioniertesten Infrastrukturprojekte der Stadt. Die Straße, ein zentrales Bindeglied zwischen Lokviertel, Hasepark und den umliegenden Wohn- und Gewerbegebieten, ist nun wieder vollständig befahrbar.
„Das Projekt ist ein Paradebeispiel für gelungene Zusammenarbeit“, betonte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter bei der Eröffnung. „Trotz globaler Herausforderungen wie Lieferengpässen und Preissteigerungen haben Verwaltung, Bauunternehmen, Planer und die Deutsche Bahn Hand in Hand gearbeitet, um dieses Vorhaben mit hoher Qualität und nur geringer Verzögerung abzuschließen.“
Stadtbaurat Thimo Weitemeier lobte die reibungslose Umsetzung: „In Osnabrück feiern wir Eröffnungen, keine Krisensitzungen. Dieses Projekt zeigt, wie effiziente Planung und Ingenieurskunst Hand in Hand gehen.“ Auch Stephan Pricker, Geschäftsführer der Firma Firma Hofschröer, zeigte sich stolz auf die gemeinsame Leistung. Als Dank an die Anwohner ließ er mehrere Bäume in der Nähe pflanzen – ein symbolisches Zeichen für die Aufwertung des Stadtteils.
Herausforderungen gemeistert
Die Bauarbeiten starteten im September 2022 mit dem Ersatzneubau der maroden Hasebrücke. Globale Lieferengpässe für Stahl und Holz sowie stark gestiegene Materialpreise infolge des Ukrainekriegs stellten das Projekt vor große Hürden. Dank enger Kooperation zwischen Stadt, Baufirmen, Planungsbüros und der Deutschen Bahn konnten diese jedoch überwunden werden.
Zu den zentralen Maßnahmen gehörten:
- Abbruch und Neubau der Hasebrücke
- Errichtung einer neuen Eisenbahnüberführung mit rund 190 Sperrpausen
- Bau einer Fußgängerbehelfsbrücke
- Erneuerung der Oberleitungskonstruktion
- Errichtung von Stützwänden, Fahrbahn sowie Geh- und Radwegen
- Vorbereitung des Lokviertels für künftige Entwicklungen
Besonders die Fertigstellung der Eisenbahnüberführung markierte einen technischen Meilenstein. Parallel wurden der östliche Zugang zum Hauptbahnhof sowie neue Rad- und Gehweginfrastruktur ausgebaut.
Kosten und Ausblick
Die Baukosten für die sechs Hauptgewerke belaufen sich auf rund 18,5 Millionen Euro. Inklusive Nebenkosten wie Kampfmittelsondierung, Artenschutz und Bauüberwachung beträgt das Gesamtvolumen etwa 21 Millionen Euro – rund fünf Prozent über dem ursprünglichen Budget.
Einige Arbeiten stehen noch aus: Der Gehweg östlich der Straße ist bis zur Hasebrücke bereits nutzbar, der anschließende Abschnitt wird mit der weiteren Erschließung des Lokviertels fertiggestellt. Die Deutsche Bahn plant zudem in den kommenden Jahren eine Erneuerung der Eisenbahnüberführung über die Hase, inklusive einer verbesserten Radverbindung in die Innenstadt.
Mit der Verkehrsfreigabe der Hamburger Straße ist ein wichtiger Schritt für die Mobilität und Lebensqualität im Osten Osnabrücks getan. Die Stadt blickt optimistisch auf die kommenden Projekte, die das Lokviertel weiter aufwerten sollen.
Bildquellen
- Eröffnung Hamburger Str. OS_ Stadt Osnabrück: Stadt Osnabrück, Gerhard Meyering