Gemeinsam für mehr Verkehrssicherheit: Die EUREGIO engagiert sich für Grenzüberschreitendes Begleitetes Fahren

Unterschiedliche Fahrerlaubnisse, eine Region © EUREGIO Youth, EUREGIO

Das europäische b-solutions-Programm hat die EUREGIO für eine Pilotmaßnahme ausgewählt. Die Pilotmaßnahme konzentriert sich auf das Projekt „Grenzüberschreitendes Begleitetes Fahren“. Ziel ist es, Hindernisse abzubauen, die junge, unerfahrene Fahrer beim Fahren im Nachbarland erleben.

Die EUREGIO setzt sich aktiv für die Verbesserung der Lebensqualität und der Zusammenarbeit in der Grenzregion ein. Dazu gehört auch der Abbau von Barrieren, die die alltägliche Mobilität erschweren. Eines dieser Hindernisse ist die Möglichkeit, Fahrpraxis im Nachbarland zu sammeln. „Wir wollen die grenzüberschreitende Mobilität und Verkehrssicherheit für junge Fahrer verbessern“, sagt der Geschäftsführer der EUREGIO, Christoph Almering.

Im Jahr 2022 führten Studenten im Auftrag der EUREGIO eine Studie zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Region durch. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Frage, wie junge Menschen sicherer und selbstbewusster am Straßenverkehr innerhalb des EUREGIO-Gebiets teilnehmen können. Aufbauend auf dieser Untersuchung wurde eine weiterführende Analyse durchgeführt, um ein tieferes Verständnis der bestehenden Hindernisse und rechtlichen Problematiken zu erlangen.

Das Ergebnis dieser Analyse konzentrierte sich auf zwei zentrale Bereiche:

Erstens die Möglichkeit, Fahrunterricht im Nachbarland zu erteilen oder zu erhalten, und zweitens die Möglichkeit für 17-Jährige, nach Erhalt ihres Führerscheins im Rahmen des begleiteten Fahrens praktische Fahrerfahrung im Nachbarland zu sammeln.

In Deutschland ist das sogenannte „Begleitete Fahren ab 17“ seit vielen Jahren bewährt: Jugendliche dürfen nach bestandener praktischer Prüfung bereits ab 17 Jahren in Begleitung Fahrpraxis erwerben. In den Niederlanden existiert ein vergleichbares Modell unter dem Namen „2toDrive“. In der Praxis ist es jedoch bislang nicht erlaubt, mit dieser Fahrerlaubnis im Ausland zu fahren. „Das ist eine verpasste Chance für die Verkehrssicherheit in der Grenzregion“, so Almering.

Mit dieser Pilotmaßnahme will die EUREGIO gemeinsam mit relevanten Akteuren wie Behörden, Fahrschulen und Verkehrssicherheitsorganisationen konkrete Lösungen entwickeln, um die genannten Hindernisse zu überwinden. Selbstverständlich werden auch deutsche und niederländische Jugendliche über die EUREGIO Youth-Plattform beteiligt sein.

 „Wir wollen den Wissensaustausch zwischen allen beteiligten Partnern fördern und gemeinsam mehr Aufmerksamkeit auf die Unterschiede in den rechtlichen Regelungen und der praktischen Umsetzung des begleiteten Fahrens in Deutschland und den Niederlanden lenken“, so Almering.

Die Pilotmaßnahme ist eines der ausgewählten Projekte im Rahmen des b-solutions 3.0-Programms Grenzhindernisse überwinden, um die Zusammenarbeit zu vereinfachen und wird von der Europäischen Union finanziert.

Durch die geförderten Projekte soll auf rechtliche und administrative Herausforderungen der grenzüberschreitenden Kooperation aufmerksam gemacht und somit der erste wichtige Schritt zur Lösung der Herausforderung gelegt werden. Die Ergebnisse des Projekts werden für das Jahr 2026 erwartet. 

Bildquellen

  • Fahren in der Euregio: © EUREGIO Youth, EUREGIO