
Der Landkreis Emsland hat das Wohnraumversorgungskonzept von 2021 für 14 Kommunen im Kreisgebiet aktualisiert. Ausgenommen sind die Städte Lingen (Ems), Meppen, Papenburg und Haren (Ems) sowie die Samtgemeinde Spelle, die über ein eigenes Konzept verfügen.
„Unsere Zielsetzung war es, nach weiteren vier Jahren neue Entwicklungen und die daraus resultierenden Rahmenbedingungen für den Wohnungsmarkt zu analysieren und wesentliche Handlungsbedarfe abzuleiten“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf die Motivation für die Fortschreibung des Konzepts.
Seit 2019 wuchs die Bevölkerung in den untersuchten Kommunen um 4,5 %, deutlich über dem Landesdurchschnitt. Dies erhöht den Bedarf an Wohnraum im Emsland erheblich.
Der demografische Wandel verstärkt diesen Druck: Der Anteil älterer Menschen steigt in nahezu allen Kommunen, wodurch der Bedarf an barrierefreien Wohnungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zunimmt. Zudem besteht bei jungen Familien eine hohe Nachfrage nach preisgünstigen Wohnungen und bei Alleinstehenden nach kleineren Wohneinheiten bis etwa 65 m².
Zwischen 2012 und 2023 wurden vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut. Der Bau von Mehrfamilienhäusern hat zwar zugenommen, doch bleibt der Nachholbedarf groß: Nur 12 % der Wohnungen im Landkreis befinden sich in Mehrfamilienhäusern, im Landesdurchschnitt sind es 43 %.
„Für die sich wandelnden Bedarfe auf dem Wohnungsmarkt müssen im Emsland passgenaue Lösungen gefunden werden“, betont die zuständige Dezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.
Das aktualisierte Wohnraumversorgungskonzept dient als Orientierungsrahmen für die künftige Wohnungsmarktentwicklung. „Es setzt in quantitativer und qualitativer Hinsicht Schwerpunkte für eine zukunftsorientierte Wohnungspolitik“, erklärt Burgdorf.
Das Konzept enthält aktualisierte Handlungsempfehlungen in den Bereichen:
- Schaffung eines vielfältigen Wohnungsangebots
- Versorgung einkommensschwacher Haushalte
- Baulandmanagement
- Wohnen im Alter
- Qualifizierung des Wohnungsbestandes
„Die Handlungsempfehlungen zeigen, dass die Kommunen bereits aktiv an einer bedarfsgerechten Wohnraumversorgung arbeiten. Dennoch wird eine stärkere Fokussierung auf Angebote für einkommensschwache und ältere Haushalte empfohlen“, so Kraujuttis.
Die Fortschreibung bietet eine präzisierte Grundlage für Fördermaßnahmen, Planungen und Investitionen.
Für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden wurden kommunale Steckbriefe erstellt, die die zentralen Ergebnisse und spezifischen Wohnraumbedarfe jeder Kommune zusammenfassen.Das Wohnraumversorgungskonzept steht hier zum Download bereit.
Bildquellen
- Bauplanung Konzept EL: Landkreis Emsland