Umweltspur und Tempo 30 auf der Iburger Straße: Grüne/SPD/Volt setzen Einspurigkeit durch

In der Ratssitzung am 1. Juli 2025 hat der Stadtrat über die künftige Verkehrsplanung der Iburger Straße entschieden. Mit den Stimmen der Mehrheitsgruppe Grüne/SPD/Volt sowie der Unterstützung der Linken wurde der Antrag zur Einrichtung von Umweltspuren für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und Radfahrer beschlossen.

CDU, FDP/UWG, AfD und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter stimmten dagegen.

Umweltspur für ÖPNV und Radverkehr

Der Beschluss sieht vor, auf der Iburger Straße je Fahrtrichtung eine Umweltspur für ÖPNV und Radfahrer einzurichten. Ziel der Mehrheitsgruppe Grüne/SPD und Volt ist es, die Stadt-Umland-Mobilität zu verbessern und den ÖPNV zuverlässiger sowie attraktiver zu gestalten.

„Die Schnellbuslinien aus dem Umland stehen oft im Stau. Eine Umweltspur verkürzt die Fahrzeiten und erhöht die Sicherheit für Radfahrer“, betonte Volkmar Seliger (Grüne/Volt). Die Iburger Straße ist im Radverkehrsplan 2030 als Hauptroute ausgewiesen, und die Busspur soll Konflikte zwischen ruhendem Verkehr und Radfahrern lösen.

Besonders im Abschnitt zwischen Nahne und Rosenplatz soll die hohe Schuldichte durch mehr Sicherheit für Schüler berücksichtigt werden.

Zudem wurde beschlossen, die Ergebnisse des Modellversuchs „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“ (Mai 2023 bis Ende 2024, Abschnitt Rosenplatz-Pattbrede) abzuwarten. Bei positiven Ergebnissen und rechtlichen Voraussetzungen wird Tempo 30 dauerhaft eingeführt werden, um den Lärmaktionsplan der Stadt umzusetzen.

Abgelehnte Alternativen

Die FDP/UWG hatte einen einjährigen Modellversuch mit anschließender Evaluierung der Umweltspuren vorgeschlagen, um Auswirkungen auf Radverkehrssicherheit, Busbeschleunigung und Verkehrsfluss zu prüfen. Verkehrszählungen auf Nebenrouten wie der Sutthauser, Meller und Hannoverschen Straße sollten Ausweichverkehre analysieren. Dieser Antrag fand jedoch keine Mehrheit.

Die CDU unter Marius Keite plädierte für den Erhalt der zweispurigen Iburger Straße für alle Verkehrsteilnehmer und die Stärkung von Nebenrouten für den Radverkehr. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Keite kritisierte die Entscheidung: „Eine einseitige Bevorzugung von ÖPNV und Radverkehr könnte den Verkehrsfluss beeinträchtigen. Wir hätten die Ergebnisse des Tempo-30-Versuchs abgewartet.“

Kritik und Reaktionen

Der Bund der Osnabrücker Bürger kritisiert den Beschluss zur Einspurigkeit der Iburger Straße scharf. BOB spricht von „ideologischer Verkehrspolitik gegen die Realität“:

Der Bund der Osnabrücker Bürger erklärt:

„Die Entscheidung der linken Stadtratsmehrheit, die Iburger Straße dauerhaft einspurig zu halten, ist ein weiterer Beleg dafür, wie weit sich ideologiegetriebene Stadtplanung von den Bedürfnissen der Bürger entfernt hat.

Trotz massiver Kritik von CDU, FDP, UWG und AfD – und vor allem trotz der alltäglichen Staus, genervten Pendler und belasteten Anwohner – setzt man auf eine verkehrspolitische Utopie, die in der Realität längst gescheitert ist.

Die Iburger Straße ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen Osnabrücks. Wer hier mutwillig den Verkehrsfluss behindert, riskiert nicht nur mehr Lärm, Emissionen und Stress für die Anwohner, sondern gefährdet auch die Erreichbarkeit von Geschäften, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen entlang der Strecke.

Was hier geschieht, ist keine nachhaltige Verkehrswende – es ist die systematische Gängelung der Autofahrer unter dem Deckmantel von Klimaschutz und „moderner“ Mobilität. Dass die Interessen von Handwerk, Handel und Rettungsdiensten ignoriert werden, passt ins Bild einer Politik, die lieber Pflanzkübel aufstellt als Probleme löst.

Osnabrück braucht keine ideologische Mobilitätswende von oben, sondern eine durchdachte, vernetzte Verkehrspolitik für alle – nicht gegen viele.“

Bildquellen

  • Iburger T: Bianka Specker