
20.000 Menschen evakuiert
Es war ein Tag der Superlative: So viele Menschen wie lange nicht mehr mussten in Osnabrück ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Bei baubegleitenden Sondierungen war im Lokviertel eine amerikanische 500-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden – eine Akutlage, die schnelles Handeln erforderte.
Am Montagnachmittag (30. Juni) wurde der Blindgänger gefunden, bis 15 Uhr am Dienstag (1. Juli) mussten rund 20.000 Menschen das Gebiet verlassen – und das bei rekordverdächtigen Temperaturen.
Um 20.15 Uhr war schließlich der erste von zwei Zündern entschärft, um 21 Uhr der zweite. Danach konnten alle nach Hause zurückkehren.
Trotz der kurzen Vorlaufzeit und der Hitze: Die allermeisten Menschen haben sehr gut mitgemacht. Im Vergleich zu früheren Evakuierungen gab es kaum Zwischenfälle.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überbrachte dem zeitgleich tagenden Rat der Stadt kurz nach 21 Uhr die gute Nachricht.
„Dieser Tag war besonders belastend“, so Pötter, „eine Bombenentschärfung mit sehr kurzer Vorlaufzeit, mitten in der Woche, bei großer Hitze – ich bin stolz und froh, dass die Osnabrücker so verantwortungsvoll und solidarisch reagiert haben. Es gab erfreulicherweise kaum Störungen – und der Sprengmeister hatte zum Glück wenig Mühe mit den beiden Zündern.“
Leider sei davon auszugehen, betonte Pötter, dass es auch in Zukunft im Lokviertel und anderswo zu weiteren Bombenfunden und Evakuierungen kommen werde – womöglich erneut mit sehr kurzer Vorlaufzeit.
„Umso mehr danke ich allen, die heute mitgezogen haben“, sagte die Oberbürgermeisterin. „Mein besonderer Dank gilt dem Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes sowie allen örtlichen Einsatz- und Hilfskräften, die stundenlang im Einsatz waren. Solche Tage wünscht sich niemand – aber sie zeigen erneut, dass wir uns in Osnabrück aufeinander verlassen können.“